Full text: Lechers Lehrbuch der Physik für Mediziner, Biologen und Psychologen

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6 4 II. Mechanik 
  
  
Die Formel für die Fortpflanzungsgeschwindigkeit ist ziemlich verwickelt.") 
Bei einer Knickung oder Biegung der Róhre sucht der Binnendruck der 
strómenden Flüssigkeit die Róhre zu strecken; ist letztere elastisch, so 
muf sie sich im Pulstempo strecken und biegen. 
89. Unser Herz ist eine pulsierende Flüssigkeitspumpe, die 
durch den um sie geschlossenen Hohlmuskel des Herzens etwa 60 —90mal 
pro Minute betätigt wird. Das anschließende Róhrensystem des Blutkreis- 
laufes besitzt elastische Wände. Bei jeder Herzkontraktion (Systole) 
geht das Blut in die verhältnismäßig weiten Arterien (innerer Durch- 
messer etwa 2 —0,6 cm); von da immer mehr sich verzweigend in die zahl- 
reichen Nebenwege der parallel geschalteten Blutkapillaren und schlieB- 
lich durch die Venenzweige, die sich immer mehr und mehr zu den SchluB- 
venen vereinigen, zum Herzen zuriick, das infolge seiner Erschiaffung 
(Diastole) die Fliissigkeit wieder aufnehmen kann. Der Querschnitt 
der Blutbahn ist am kleinsten am Anfang in den Arterien und 
am Ende in den Venen, indes der mittlere Teil, besonders die Summe der 
zahlreichen parallel geschalteten Kapillaren, trotz ihrer Enge, einen sehr 
großen Gesamtquerschnitt bilden. Darum ist der Druck in den größ- 
ten Arterien am größten (Druckmittel etwa I10—I2 cm Queck- 
silberdruck in der Aorta brachialis), sinkt rasch in den kleinen Arterien 
und ist in den Kapillaren nur mehr 2—5 cm. Ebendarum ist die 
(mittlere) Strömungsgeschwindigkeit in den Arterien groß 
(in der Karotis eines Pferdes z. B. etwa 50—70 cm pro sec), in den 
Kapillaren sehr klein (Bruchteil eines mm /sec) und in den Venen 
wieder gróDer. 
Auch an ein und derselben Stelle der Arterien muf die Blutgeschwindig- 
keit, da ja der Blutdruck und somit auch das Blutdruckgefàlle sich 
pulsatorisch ändern, periodisch - schwanken. Die Fortpflanzungs- 
geschwindigkeit der Pulswelle beträgt beim gesunden Menschen etwa 
1o m/sec, bei allgemeiner Sklerose (weniger dehnbare Röhre) 15—23 m/sec. 
Wenn diese Welle in die mehr verzweigten Arterien kommt, wo die Summe 
der Oberflächen aller Róhrenwànde gróDer ist, wird der Arbeitsverbrauch 
beim Dehnen dieser Wànde so groß, daß infolge dieser Dämpfung die 
Pulserscheinung von hier an verschwindet; darum zeigen im normalen 
Zustande die Venen keinen Puls mehr. 
Zur richtigen Beurteilung der jeweils vorliegenden Verhältnisse sollen neben der 
Pump-Pulsfrequenz auch Pulsformen und Pulsvolumen (= bei einem Pulsschlag be- 
förderte Blutmenge) bestimmt werden. 
Zur Registrierung der Pulsfrequenz drückt man gewöhnlich mit den Fingerspitzen 
auf die Arterie in der Nähe des Handgelenkes der zu untersuchenden Person und zählt 
1) ,,Die Pulskurve‘ von Isebree Moens. Die ersten grundlegenden Arbeiten dieses 
Gebietes wurden vom Physiker E. H. Weber (1850) geliefert. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
  
   
   
   
   
   
  
  
   
   
  
  
   
   
  
  
   
  
  
   
    
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