Full text: Das Weltbild der neuen Physik

zu bestimmen. Und doch sind diese Begriffe für die Wellen- 
mechanik durchaus notwendig; denn ohne sie ließe sich der 
Konfigurationsraum und seine Maßbestimmung überhaupt 
nicht definieren. 
Eine andere Schwierigkeit für das Verständnis der Wellen- 
theorie scheint darin zu liegen, daß die Materiewellen sicherlich 
nicht dieselbe Art von Anschaulichkeit besitzen wie etwa die 
akustischen oder die elektromagnetischen Wellen, weil sie ja 
nicht im gewöhnlichen Raum, sondern im Konfigurationsraum 
verlaufen, und weil ihre Schwingungsperiode abhängig ist von 
der Wahl des physikalischen Gebildes, zu dem sie gehören. Je 
ausgedehnter das Gebilde angenommen wird, um so größer wird 
seine Energie und mit ihr die Schwingungsfrequenz ausfallen. 
Derartige Bedenken sind gewiß nicht leicht zu nehmen. In- 
dessen sie werden sich doch beschwichtigen lassen, wenn nur 
der Inhalt der neuen Theorie erstens keine inneren Widersprüche 
aufweist und zweitens in seinen Anwendungen eindeutige und 
für Messungen bedeutungsvolle Resultate ergibt. Aber selbst 
darüber, ob und wie weit diese Forderung bei der Quanten- 
mechanik erfüllt wird, gehen die Meinungen gegenwärtig noch 
einigermaßen auseinander. Daher sei es mir gestattet, auf diesen 
fundamentalen Punkt noch etwas näher einzugehen. 
Es ist häufig mit besonderer Betonung darauf hingewiesen 
worden, daß die Quantenmechanik es nur mit prinzipiell be- 
obachtbaren Größen und nur mit physikalisch sinnvollen Fragen 
zu tun hat. Das ist gewiß zutreffend, es darf aber nicht speziell 
der Quantentheorie von vornherein als ein besonderer Vorzug 
gegenüber anderen Theorien angerechnet werden. Denn die 
Entscheidung darüber, ob eine physikalische Größe prinzipiell 
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