nik eröffneten Wege der Lösung unseres Problems näher
kommen kónnen. Denn auch die schónsten mathemati-
schen Spekulationen schweben so lange in der Luft, als
ihnen nicht durch bestimmte Erfahrungstatsachen ein
fester Halt gegeben wird, und wir müssen hoffen und ver-
trauen, daf) die Kunst der experimentierenden Physiker,
welche schon in so manchen verfünglichen Fragen die
zwelfelsfreie Entscheidung gebracht hat, auch in dem vor-
liegenden schwierigen Falle das Dunkel aufhellen wird.
Dann kann kein Zweifel darüber bestehen, daß der durch
den Ansturm der Quantenhypothese von dem Gebäude
der klassischen Physik abgesprengte Teil als wertloser
Schutt zu Boden sinken und durch einen passenderen
und festeren Anbau ersetzt werden wird.
Meine verehrten Damen und Herren!
Wir haben gesehen, wie die Physik, die noch vor
einem Menschenalter zu den ältesten und ausgereiftesten
Wissenschaften von der Natur gezählt werden konnte,
gegenwärtig ın eine Sturm- und Drangperiode ein-
getreten ist, die wohl die interessanteste von allen bis-
herigen zu werden verspricht. Ihre Überwindung wird
uns nicht nur zur weiteren Entdeckung neuer Naturvor-
gänge, sondern sicherlich auch zu ganz neuen Einsichten
in die Geheimnisse der Erkenntnistheorie führen. Viel-
leicht erwarten uns auf dem letzteren Gebiet noch manche
Überraschungen, und es könnte sich wohl ereignen, daß
dabei gewisse ältere, jetzt in Vergessenheit geratene An-
schauungen wieder aufleben und eine neue Bedeutung
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