Full text: Das Wesen des Lichts

zeit die weitere Entwicklung versperrte, die Erscheinung der 
Interferenz des Lichtes, türmt sich auch der Lichtquanten- 
theorie gegenüber als eine ungeheure Schwierigkeit auf; denn 
es ist zur Zeit schwer abzusehen, wie zwei gleich beschaffene, 
selbständig durch den Raum fliegende Lichtquanten, welche 
auf gemeinschaftlichem Wege zusammentreffen, sich gegen- 
seitig sollen neutralisieren können, ohne daß das Energie- 
prinzip verletzt wird. 
Aus dieser Sachlage erwächst der Strahlungstheorie die 
dringende Aufgabe, jeden Versuch zu machen, um aus diesem 
nach beiden Seiten gefährlichen Dilemma auf irgendeine 
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Weise herauszukommen. Da liegt es natürlich nahe, es auch 
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mit der Annahme zu versuchen, daß die Energie der von 
dem Metall abgeschleuderten Elektronen doch nicht der 
Strahlung, sondern dem Metall entstammt, daB also die- 
Strahlung nur auslósend wirkt, wie etwa ein winziger Funke 
in einem PulverfaD beliebig grofe Mengen von Energie ent- 
fesseln kann. Nur müftte man dann die weitere Voraussetzung , 
machen, daB der Betrag der ausgelósten Energie ausschlie- 
lich abhängig ist von der Art, in welcher die Auslösung er- 
folgt. Es fällt nicht schwer, in anderen Gebieten der Physik 
einigermaßen analoge Erscheinungen aufzuzeigen. Ich möchte 
hier beispielsweise an ein von Max Born gelegentlich ge- 
brauchtes Bild etwas näher anknüpfen. Stellen Sie sich 
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einen hohen Apfelbaum vor, in allen seinen Zweigen reich 
behangen mit reifen Früchten, die alle gleich groß, aber ver- 
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schieden lang gestielt und so angeordnet sind, daß die kurz- 
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stieligen höher hängen als die langstieligen. Wenn nun ein 
äußerst schwacher, aber gleichmédBiger Wind durch die 
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Zweige weht, werden die Apfel alle ein wenig hin und her 
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pendeln, die hôherhängenden schneller, die tieferhängenden 
langsamer, ohne daß einer von ihnen herabfällt, Wenn man 
jedoch den Baum ebenfalls äußerst schwach, aber in einem 
Planck, Das Wesen des Lichts. 2 
 
	        
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