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in größerer oder geringerer Anzahl und in verschiedenen Ab-
ständen um den schweren Afomkern herumkreisen, in ganz
bestimmt gearteten Bahnen, doch genau nach den námlichen
Gesetzen wie die Planeten um die Sonne. Aber das Licht,
welches aus diesen Schwingungen entspringt, wird keineswegs
so ununterbrochen und gleichmäßig von dem Atom in den
umgebenden Raum hinausgesandt, wie etwa die Schallwellen
von. den Zinken einer schwingenden Stimmgabel, sondern die
Emission des Lichtes erfolgt immer nur abrupt, stoDweise;
denn sie wird gar nicht bedingt durch die regelmäßigen Elek-
tronenschwingungen selber, sondern sie tritt nur dann ein,
wenn diese Elektronenschwingungen einmal plötzlich eine
Veränderung erleiden, und zwar einen gewissen Zusammen-
bruch in sich selbst, also eine Art innerer Katastrophe,
welche die Elektronen aus ihren ursprünglichen Bahnen in
andere, stabilere, mit geringerer Energie ausgestattete Bahnen
wirft; und der dabei verbleibende ÜberschuB von Energie
ist es, welcher das Atom verläßt, um nun als ein Licht-
quantum in den Raum hinauszueilen. ; | 4
Das Seltsamste bei diesem Vorgang ist wohl, daß die
Periode des emittierten Lichtes, also seine Farbe, nicht im
geringsten zusammenhängt mit. der Periode der Elektronen-
schwingungen, weder in ihren ursprünglichen noch in ihren
späteren Bahnen; sie wird vielmehr ausschließlich bedingt
durch den Betrag der emittierten Energie. Da nämlich das
Lichtquantum um so größer ist, je schneller die Schwingungen
erfolgen, so entspricht einem größeren Energiebetrag, als
Lichtquantum genommen, eine kürzere Wellenlänge. Wenn
also z. B. viel Energie emittiert wird, so entsteht etwa ultra-
violette oder gar Röntgenstrahlung ; wenn aber wenig emittiert
wird, so entsteht rote oder ultrarote Strahlung. Wieso es
aber kommt, daß die Schwingungen des solcherweise er-
zeugten Lichtes mit äußerster RegelmäBigkeit, streng mono-
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ONSE aire