Full text: Vorlesungen über Thermodynamik

  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
   
   
  
   
  
  
88 Der xweïte Hauptsatx der Würmetheorie 
ohne jeden anderweitigen dauernden Aufwand an Energie und 
Materialien, sie wäre also jedenfalls die vorteilhafteste von der Z 
Welt. Zwar käme sie dem perpetuum mobile nicht gleich; denn d 
sie erzeugt Arbeit keineswegs aus nichts, sondern aus der Wärme, 6 
die sie dem Reservoir entzieht. Deshalb steht sie auch nicht, wie ir 
das perpetuum mobile, im Widerspruch mit dem Energieprinzip. V 
Aber sie besáBe doch den für die Menschheit wesentlichsten Vor- a 
zug des perpetuum mobile: Arbeit kostenlos zu liefern. Denn | Ww 
die etwa in dem Erdboden, in der Atmosphäre, im Ozean ent- n 
haltene Wärme bietet sich ebenso, wie der Sauerstoff der Luft, W 
immer in unerschôpflicher Menge einem jeden zur unmittelbaren 7 
Benutzung dar. Dieser Umstand ist der Grund, weshalb wir b 
mit dem genannten Satz beginnen. Denn da wir aus ihm den Vi 
zweiten Hauptsatz der Wàrmetheorie deduzieren werden, so sichern 
| wir uns damit zugleich die Aussicht, bei jeder etwa entdeckten el 
| Abweichung einer Naturerscheinung von dem zweiten Hauptsatz ir 
ll sogleich eine praktisch hóchst bedeutungsvolle Nutzanwendung di 
aus ihr ziehen zu können. Sobald nämlich irgend ein Phänomen di 
aufgefunden werden sollte, was einer einzelnen aus dem zweiten bi 
Hauptsatz gezogenen Folgerung widerspricht, so müBte der Wider- | ZU 
spruch in einer Unrichtigkeit der gemachten allerersten Voraus- fe 
setzung liegen, und man könnte, an der Hand der Beweisführung ve 
Schritt für Schritt zurückgehend, das Phänomen zur Kombination de 
der genannten Maschine benutzen. Wir wollen dieselbe im folgen- Zi 
den zur Abkürzung nach einem Vorschlag von OsTwALD ein per- T 
petuum mobile zweiter Art nennen, da sie zu dem zweiten Haupt- M 
satz in derselben Beziehung steht, wie das perpetuum mobile erster ol 
Art zum ersten Hauptsatz. Bei allen Finwänden gegen den m 
zweiten Hauptsatz ist also daran festzuhalten, daB sie sich in ti 
letzter Linie, falls in der Beweisführung kein Fehler gefunden al: 
wird, immer gegen die Unmóglichkeit des perpetuum mobile en 
zweiter Art richten (vgl. 8 136) ! | 
€ a : en 
ii ! Der hier fiir den Beweis des zweiten Hauptsatzes gewühlte Aus- ir 
| gangspunkt deckt sich vollstándig mit dem, welchen CrAvsrvs, oder welchen Eis 
Hi W. 'Howsow, oder welchen Maxwzrr für denselben Zweck benutzt hat. | fü 
| Denn der Grundsatz, den jeder dieser drei Forscher an die Spitze seiner bü 
Deduktionen gestellt hat, spricht immer, nur in verschiedener Form, die od 
Unmöglichkeit der Realisierung des perpetuum mobile zweiter Art aus. Sui 
Der obigen Form habe ich lediglich wegen ihrer augenfilligen Bedeutung 
  
	        
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