| 110 Der xweite Hauptsatx der Wärmetheorie
I $139. Machen wir noch die Anwendung auf einen be- d
| liebigen, reversibeln oder irreversibeln, Kreisprozeß mit irgend | SC
| einem System von Körpern, in dessen Verlauf nur ein einziges
| Würmereservoir von der konstanten Temperatur 7 beliebig oft Z
zur Benutzung kommt. Wie auch der ProzeB im einzelnen
beschaffen sein mag, am Schluß desselben ist keine andere
Entropieänderung in der Natur eingetreten, als diejenige, welche "
das benutzte Reservoir erlitten hat. Nach dem ersten Haupt- V
| satz ist die Summe der im ganzen von aufen auf das System A
| ausgeübten Arbeit A und der im ganzen dem System aus dem
{1 Reservoir zugeführten Wärme Q: d
1 A+Q=0. K
| Nach dem zweiten Hauptsatz ist die Entropieänderung des
Reservoirs, wenn wir wieder, wie immer, voraussetzen, daß etwaige 3
n Volumenverüánderungen des Reservoirs in umkehrbarer Weise 8
I stattfinden: k
4 i959. sj 9
Y r=
oder: Q=0, folglich: AU. a
|
d. h. es ist. Arbeit verbraucht und Würme im Reservoir erzeugt
worden. Diese Ungleichung ist die analytische Formulierung B u
der Unmöglichkeit des perpetuum mobile zweiter Art. n
Ist im Grenzfall der Prozeß reversibel, so verschwindet
das Ungleichheitszeichen, und es ist sowohl die Wärme Q als
auch die Arbeit 4 gleich Null. Auf diesem Satze beruht 0
die große Fruchtbarkeit des zweiten Hauptsatzes in seiner An-
wendung auf isotherme reversible Kreisprozesse.
$ 140. Wir wollen uns jetzt nicht mehr mit Kreisprozessen,
sondern mit der allgemeinen Frage nach der Richtung irgend
einer in der Natur eintretenden Veränderung eines beliebig ge-
gebenen Systems beschäftigen. Besonders bei den chemischen
Vorgängen spielt ja diese Frage eine wichtige Rolle. Der zweite
Hauptsatz, in Verbindung mit dem ersten, erteilt hierauf eine
allgemeine Antwort, da er eine notwendige Bedingung für jede
in der Natur stattfindende Änderung enthält. Wir denken uns
irgend ein homogenes oder heterogenes System von Körpern,
von gemeinsamer Temperatur T, und fragen nach den Be-
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