VIII Vorwort
währen sollte, so wäre damit die Thermodynamik um ein Prinzip
bereichert, dessen Tragweite, nicht nur in praktischer, sondern auch
in molekulartheoretischer Hinsicht, noch gar nicht abzusehen ist.
Um den wesentlichen Inhalt dieses neuen Theorems ganz
rein, in einer für die experimentelle Prüfung möglichst geeig-
neten Form darstellen zu können, ist es aber nach meiner
Meinung notwendig, seine Bedeutung für die atomistische Theorie,
die noch keineswegs klar gestellt ist, einstweilen ganz aus dem
Spiele zu lassen; und dieser Standpunkt entspricht gerade der
auch sonst überall in diesem Buche befolgten Methode. Anderer-
seits habe ich dem Theorem, um seine Anwendungen so einfach
wie umfangreich zu gestalten, eine möglichst weitgehende Fassung
geben zu sollen geglaubt, und bin dabei, nicht nur in der Form,
sondern auch inhaltlich, über die von NErRNsT selber gegebene
noch etwas hinausgegangen. Ich erwähne diesen Punkt auch
an dieser Stelle, weil die Möglichkeit im Auge zu behalten ist,
daß, wenn die weitergehende Fassung sich nicht bewähren sollte,
die ursprüngliche NEeRNsTsche deswegen doch móglicherweise zu
Recht bestehen bleiben kónnte.
Berlin, im November 1910.
Vorwort zur vierten Auflage.
In der neuen Auflage sind nur einige wenige Ungenauig-
keiten und Druckfehler verbessert worden.
Berlin, im Juli 1912.
Vorwort zur fünften Auflage.
Für die fünfte Auflage habe ich den ganzen Inhalt des Buches
wieder einmal überarbeitet, insbesondere den Abschnitt über das
NznNsTSche Wáàrmetheorem, welches inzwischen, und zwar in seiner
am weitesten gehenden Fassung, überall ausnahmslos Bestätigung
gefunden hat und somit jetzt wohl in den sicheren Besitzstand der
Theorie übergegangen ist. Seine atomistische Bedeutung, welche
in den engen Beziehungen zur Quantenhypothese ihren Ausdruck
findet, kann freilich im Rahmen des vorliegenden Werkes selbst-
verständlich nicht gewürdigt werden.
Berlin, im März 1917. Der Verfasser.
Vi