Full text: Vorlesungen über Thermodynamik

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System in verschiedenen Aggregatzustinden 139 
wird. Es ist dazu nicht erforderlich, daß das System, oder daß 
auch nur ein einzelner Teil des Systems chemisch homogen ist. 
Die Frage nach der chemischen Homogenität làDt sich im all- 
gemeinen gar nicht einmal strenge beantworten (vgl. 892), z. D. 
ist es noch sehr dahingestellt, ob im flüssigen Wasser die Mole- 
küle dieselben sind. wie im Eis, ja es ist wegen der anomalen 
Eigenschaften des flüssigen Wassers in der Nàhe des Gefrier- 
punktes sogar wahrscheinlich, daß die Moleküle schon innerhalb 
des flüssigen Wassers nicht alle gleichartig sind. Die Entschei- 
dung darüber ist für die folgenden Untersuchungen ganz ohne 
Belang. Es kann sogar das System aus verschiedenartigen 
Stoffen in beliebigem Gewichtsverhüáltnis zusammengesetzt sein 
und etwa eine Lósung oder eine Legierung bilden. Was wir 
hier voraussetzen wollen, ist nur dies, daB der innere Zustand 
jedes homogenen Teiles der betrachteten Substanz bei bestimmter 
Temperatur T und bestimmtem spezifischen Volumen v ein ganz 
bestimmter ist, daB also, falls die Substanz aus verschiedenartigen 
Stoffen zusammengesetzt ist, das Gewichtsverhültnis derselben in 
allen Teilen des Systems das nàmliche ist. Dann kónnen wir 
die Frage, um deren Beantwortung es sich hier handelt, in 
folgender Form aussprechen: 
Wir denken uns die Substanz, deren Gesamtmasse M ge- 
geben ist, in eine feste Hülle vom gegebenen Volumen V ein- 
geschlossen und ihr durch Zuleitung von Wärme eine gegebene 
Energie U mitgeteilt. Wird nun dies System nach auben ab- 
geschlossen und sich selbst überlassen, so bleibt M, V und U 
konstant; dagegen die Entropie S nimmt zu. Nun suchen wir 
den, oder wenn es mehrere sind, die Gleichgewichtszustände zu 
bestimmen, welche das System annehmen kann, und zugleich 
die Bedingungen dafür anzugeben, unter denen das Gleichgewicht 
stabil oder labil ist. Die vollstàndige Durchführung dieser Unter- 
suchung wird ermôglicht durch den in der Gleichung (77) aus- 
gesprochenen Satz, daB unter allen Zuständen, die bei ver- 
hinderter äußerer Wärmezufuhr auseinander hervorgehen können, 
der stabilste Gleichgewichtszustand durch das absolute Maximum 
der Entropie ausgezeichnet ist. Im allgemeinen wird aber, wie 
wir sehen werden, die Eintropie des Systems unter den an- 
gegebenen äußeren Bedingungen mehrere relative Maxima an- 
nehmen können; dann entspricht jedem Maximum, welches nicht 
  
	        
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