Full text: Vorlesungen über Thermodynamik

   
  
   
  
   
    
   
    
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
System von beliebig vielen unabhängigen. Bestandteilen 179 
Ings- im Gegensatz zu dem im vorigen Kapitel behandelten, aus be- 
daß liebig vielen unabhängigen Bestandteilen ($ 198) zusammengesetzt 
und sein kann. Jeden der verschiedenartigen, ráumlich aneinander- 
emal grenzenden Teile des Systems setzen wir als physikalisch 
nte homogen (8 67) voraus, und nennen ihn nach Grazs eine ,,Phase* 
ellen des Systems.! So bildet eine Wassermenge, welche sich teils 
Iden. im gasfórmigen, teils im flüssigen, teils im festen Aggregat- 
den zustand befindet, ein System von drei Phasen. Von vornherein 
cken ist sowohl die Anzahl der Phasen als auch ihr Aggregatzustand 
"o: ganz beliebig. Doch läßt sich sogleich erkennen, daB ein im 
vor Gleichgewicht befindliches System zwar beliebig viele feste und 
; im flüssige, aber nur eine einzige gasfórmige Phase besitzen kann; 
here denn zwei verschiedene frei aneinandergrenzende Gase befinden 
ans sich niemals miteinander im thermodynamischen Gleichgewicht. 
sehr $ 198. Außer der Zahl der Phasen ist für das System 
stem charakteristisch die Zahl seiner „unabhängigen Bestandteile“, 
rden oft auch „Komponenten“ genannt; von ihr hängen die wesent- 
lichsten Eigenschaften des Gleichgewichts ab. Die Zahl der | 
iche unabhängigen Bestandteile eines Systems definieren wir in folgen- | 
Zahl der Weise: Man bilde zunächst die Zahl sämtlicher im System 
Mer: vorhandener chemisch einfachen Stoffe (Elemente) und scheide | 
mit dann aus dieser Reihe diejenigen Stoffe als abhängige Bestand- | 
oder teile aus, deren Menge durch die der übrigen Stoffe in jeder | 
V Phase von vornherein bereits mitbestimmt ist; die Zahl der 
M? übrig bleibenden Stoffe ist die Zahl der unabhängigen Bestand- 
lich, teile des Systems.” Welche von den Bestandteilen des Systems 
inde man als unabhängige, und welche man als abhängige Bestand- 
im teile ansehen will, ist im übrigen gleichgültig, da es hier nur 
) er auf die Anzahl, nicht auf die Art der unabhängigen Bestand- 
telle ankommt. 
Mit der chemischen Konstitution der einzelnen Stoffe in 
den verschiedenen Phasen des Systems, insbesondere mit der 
à 
mn Zahl der verschiedenen Molekülarten, hat die Frage nach der 
! Über die Anwendung des Begriffs der „Phase“ auf die beiden 
das enantiomorphen Formen optisch-aktiver Substanzen vgl. die ausführliche 
um- Untersuchung von A. Byx, Zeitschr. f. phys. Chemie 45, 465, 1903. 
hes ? Diese Definition der ,unabhüngigen Bestandteile eines Systems 
? reicht für alle Fille aus, in denen es sich um einen wahren Gleichgewichts- 
ANN, zustand handelt, d. h. um einen solchen, welcher fiir alle denkbaren Ver- 
änderungen des Systems der Gleichung (76) genügt. 
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