Full text: Vorlesungen über Thermodynamik

   
im 
System, von: beliebig vielen unabhängigen Bestandteilen 185 
§ 204. Scheiden wir nun die c f +2 Variabeln, von denen 
der Zustand des Systems. abhängt, in solche, welche nur die 
innere Beschaffenheit der Phasen betreffen (innere Variable) und 
in solche, welche nur die Gesamtmassen der Phasen bestimmen 
(àuDere Variable. Die Anzahl der ersteren ist (v — 1) f 4-2, 
ndmlich in jeder der 6 Phasen die ¢ — 1 Verhältnisse. der 
c in ihr enthaltenen unabhängigen Bestandteile zueinander, 
und auDerdem Temperatur und Druck; die Anzahl der letzteren 
ist 9, nàmlich die Gesamtmassen aller Phasen. Zusammen: 
(e —1)84-2--B «r2. 
Nun enthalten die «(8 — 1) Gleichungen (149) nach dem 
dort Gesagten nur innere Variable, also bleiben nach Be- 
friedigung dieser Gleichungen von der Gesamtzahl der inneren 
Variabeln noch 
(«—18--2]—[ec( —D]-e—f8-2 
als unbestimmt zurück. Diese Zahl kann nicht negativ sein; 
denn sonst würden die inneren Variabeln des Systems nicht 
ausreichen, um die Gleichungen (149) alle zu befriedigen; es muß 
also sein: 
\ 
\ 
A 
/ 
i 
€ 
«+ 2, 
D 
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| 
d. h. die Zahl der Phasen kann die Zahl der. unabhängigen 
Bestandteile höchstens um zwei übertreffen, oder: ein System von 
cc unabhängigen Bestandteilen kann höchstens x + 2 Phasen 
bilden. Im Grenzfall: 6 = « +2 reicht die Anzahl der inneren 
Variabeln gerade aus, um die inneren Gleichgewichtsbedingungen 
(149) zu erfüllen, ihre Werte sind dann im Gleichgewichtszustand 
vollkommen bestimmt, ganz unabhängig von den gegebenen 
äußeren Bedingungen. Mit jeder Phase weniger wächst dann die 
Zahl der noch unbestimmten inneren Variabeln um Eins. 
Dieser, zuerst von GrBBs ausgesprochene, gewöhnlich als 
,Phasenregel* bezeichnete Satz hat besonders durch die Unter- 
suchungen von Baxnuurs RoozgBoow! eine weitgehende experi- 
mentelle Bestätigung erhalten. 
§ 205. Betrachten wir zunächst den Grenzfall: 
p=a+2. 
! Vgl. das Werk ,Die heterogenen Gleichgewichte vom Standpunkte 
der Phasenlehre“ von BAxnvrs RoozEsoom, Braunschweig, Vrgwro & Sonn, 1904. 
     
    
    
  
   
    
  
  
   
   
  
  
      
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
   
	        
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