Full text: Vorlesungen über Thermodynamik

       
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
    
  
  
  
  
  
188 Anwendungen auf spexielle Gleichgewichtszustinde 
kommen bestimmt. Ein Beispiel für c — 1, 9 — 2 ist der 
Schmelzpunkt einer Substanz, ein anderes Beispiel ist der so- 
genannte Umwandlungspunkt, falls eine Substanz in zwei allo- 
tropen Modifikationen existieren kann. Für & = 2, f —93 dient 
als Beispiel der Punkt, wo sich aus einer Salzlósung das Kryo- 
hydrat (Eis neben festem Salz) ausscheidet, oder auch, wie für 
Arsenbromür und Wasser, der Punkt, wo aus zwei sich be- 
rührenden flüssigen Schichten ein fester Bestandteil sich nieder- 
zuschlagen beginnt, für x — 3, f — 4 der Punkt, wo eine Lósung 
zweier Salze, die fáhig sind ein Doppelsalz zu bilden, sowohl 
mit den einfachen Salzen als auch mit dem Doppelsalz in Be- 
rührung ist, usw. 
$208. Wenn ferner: 
; Boma, 
so bilden x unabhängige Bestandteile x Phasen. Dann ist die 
innere Beschaffenheit aller Phasen noch von zwei Variabeln ab- 
hängig, z. B. von Temperatur und Druck. Ein Beispiel für x = 1 
liefert jede Substanz in homogenem Zustand, eins für ¢ = 2 eine 
flüssige Lösung eines Salzes in Berührung mit ihrem Dampf. 
Durch Temperatur und Druck ist die Konzentration sowohl in 
der Lösung als auch im Dampf bestimmt. Häufig werden nicht 
Temperatur und Druck, sondern statt.dessen die Konzentration 
der flüssigen Lösung, entweder zusammen mit der Temperatur, 
oder zusammen mit dem Druck, als die beiden unabhängigen 
Variabeln genommen. Im ersteren Falle sagt man, daß eine 
Lösung von beliebig gewählter Konzentration bei beliebig ge- 
wählter "Temperatur einen Dampf von bestimmter Zusammen- 
setzung und von bestimmter Spannung aussendet; im zweiten 
Falle sagt man, daß eine Lösung von beliebig gewählter Kon- 
zentration bei beliebig gewühltem. Druck einen bestimmten Siede- 
punkt besitzt, bei dem ein Dampf von bestimmter Zusammen- 
setzung abdestilliert. 
Ganz entsprechende GesetzmüDigkeiten ergeben sich, wenn 
die zweite Phase nicht dampffórmig, sondern fest (Salz, Eis) oder 
flüssig ist, wie bei zwei Flüssigkeiten, die sich nicht in allen 
Verhältnissen mischen. Immer háüngt die innere Beschaffen- 
heit der beiden Phasen, also im letzten Beispiel auch die Kon- 
zentrationen in den beiden übereinander geschichteten Lósungen, 
von zwei Variabeln ab, etwa Druck und Temperatur. Wenn 
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