196 Anwendungen auf spexielle Gleichgewichisxustände
Eine in manchen Fällen gut brauchbare Annäherungsformel er-
hält man, wenn man die spezifischen Volumina der Lósung :'
und des festen Salzes v" gegen das des Dampfes v" vernach-
lässigt und außerdem für letzteren den idealen Gaszustand
voraussetzt. Dann ist nach (14):
JOE
amp
(R Gaskonstante, »» Molekulargewicht des Dampfes)
und es wird:
(151) r
zt R T? d logp
m dT
$ 215. r ist zugleich auch umgekehrt die Wärmemenge,
welche nach außen abgegeben wird, wenn sich die Massen-
einheit Wasserdampf mit der dazu erforderlichen Menge festem
Salz bei konstanter Temperatur und konstantem Druck zu ge-
sáttigter Lósung vereinigt.
Statt die Vereinigung direkt vorzunehmen, kann man auch
die Masseneinheit Wasserdampf zunächst isoliert zu reinem
Wasser kondensieren, und dann das feste Salz im flüssigen
Wasser auflósen. Nach dem ersten Hauptsatz der Wärmetheorie
ist, wenn in beiden Füllen der Anfangszustand und der End-
zustand des Systems derselbe ist, auch die Summe der vom
System im ganzen abgegebenen. Wärme und Arbeit in beiden
Fällen die gleiche, und aus dieser Beziehung läßt sich die Lösungs-
wärme des festen Salzes im flüssigen Wasser berechnen wie folgt.
Im ersten Falle (direkte Vereinigung von Wasserdampf und
festem Salz) haben wir für die bei der Kondensation nach außen
abgegebene Wärme: r, für die nach auDen abgegebene. Arbeit:
T. also für die Summe beider, nach (151) und (156), mit
"Ea
den schon benutzten Annàáherungen:
R qs dlogp "
(158) que pt
Berechnen wir jene Summe nun auch für den zweiten Fall.
Zunächst ist zu bemerken, daß der Wasserdampf über der
Lósung im allgemeinen nicht denselben Druck besitzen wird
wie über reinem Wasser bei derselben Temperatur, sondern einen
anderen, und zwar keinesfalls einen gróDeren, sondern einen
kleineren, weil sonst der Dampf über der Lösung übersättigt