Full text: Vorlesungen über Thermodynamik

16 Grundiatsachen und Definitionen 
während für tiefere Temperaturen einem bestimmten Wert des 
Druckes 3 reelle Werte. des Volumens entsprechen können. Von 
diesen 3 Werten, die in der Figur beispielsweise durch die 
Punkte e, B, 7 dargestellt sind, kónnen nur der kleinste (v) und 
der größte (y) einen stabilen, in der Natur herstellbaren, Zu- 
stand der Substanz bedeuten. Denn für den mittleren (B) steigt 
offenbar auf der Isotherme der Druck mit wachsendem Volumen 
an, die Kompressibilität ist also negativ. Kin derartiger Zu- 
stand hat daher zunächst nur theoretische Bedeutung. 
S8 27. Der Punkt « entspricht der flüssigen, der Punkt y 
der gasfórmigen Kohlensäure bei der Temperatur der Isotherme 
und bei dem Druck der Geraden €fhy. Doch. ist im. all- 
gemeinen auch von diesen beiden Zustünden nur einer stabil (in 
der Figur der Zustand e). Denn wenn man gasfôrmige Kohlen- 
säure, die etwa in einen Zylinder mit beweglichem Kolben ein- 
geschlossen ist, komprimiert und dabei die Temperatur der be- 
trachteten Isotherme (in der Figur 20°) konstant aufrecht erhält, 
so werden die aufeinanderfolgenden Zustände zunächst durch 
die ganz rechts gelegenen Punkte der Isotherme bezeichnet. Mit 
Verkleinerung des Volumens rückt der den Zustand bezeich- 
nende Punkt auf der Isotherme immer weiter nach links, bis 
er eine bestimmte Stelle C erreicht. Bei weiterer isothermer 
Kompression der Substanz rückt nun der Punkt über diese Stelle 
nicht hinaus, sondern die Substanz kondensiert sich zum Teil, 
d. h. sie spaltet sich in einen flüssigen und einen gasfôrmigen 
Teil, die selbstverständlich gemeinschaftlichen Druck und ge- 
meinschaftliche Temperatur besitzen. Der Zustand des gas- 
fürmigen Teils wird bei fortschreitender isothermer Kompression 
nach wie vor immer durch den Punkt C, der des flüssigen Teils 
daher durch den Punkt 4 der nàmlichen Isotherme charakteri- 
siert. C heibt der Sáttigungspunkt der gasfórmigen Kohlensàure. 
Bei dem ganzen isothermen Kompressionsvorgang besteht die 
einzige Änderung darin, daß sich immer mehr Dampf nieder- 
schlägt, während die inneren Zustände der beiden Teile der 
Substanz (Druck, Temperatur, spezifische Volumina) während 
des ganzen Kondensationsprozesses immer durch die nämlichen 
Punkte 4 und C dargestellt werden. SchlieBlich, wenn aller 
Dampf kondensiert ist, befindet sich die ganze Substanz im 
flüssigen Zustand A, verhält sich also nun wieder homogen. Die 
    
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
   
   
  
  
  
  
  
   
   
  
  
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