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Allgemeine Formulierung 43
$ 62. Man kann die Kenntnis des mechanischen Wàrme-
üquivalents benutzen, um Wáürmemengen, anstatt in Kalorien,
direkt in Erg auszudrücken, und erreicht dadurch den Vorteil,
daB eine Wàrmemenge nicht nur proportional, sondern unmittelbar
gleich ist ihrem mechanischen Äquivalent, wodurch sich der
mathematische Ausdruck der Energie vereinfacht. Diese Einheit
der Wärmemenge soll in den folgenden Gleichungen überall
angewendet werden; bei Zahlenrechnungen kann man jeden
Augenblick durch Division mit 4,19.107 zu Kalorien zurück-
kehren.
§ 63. Aus der oben gegebenen Formulierung des Energie-
prinzips ergeben sich sogleich einige weitere Sätze. Da die
Energie U durch den augenblicklichen Zustand des Systems
bedingt ist, so wird sich ibr Wert àndern, sobald der Zustand
sich ändert. Um den Betrag der Energieànderung zu finden,
die eintritt, wenn das System aus einem Zustand (1) in einen
anderen Zustand (2) übergeht, und die durch die Differenz
U, — U, bestimmt wird, hat man nach der Definition der Energie
den Arbeitswert (§ 58) aller äußeren Wirkungen zu messen,
welche beim Übergang des Systems, einmal aus dem Zustand 1,
das andere Mal aus dem Zustand 2, in den Normalzustand ein-
treten, und diese Beträge, welche die Werte von U, und U,
darstellen, voneinander zu subtrahieren. Denkt man sich nun
den ersten dieser beiden Übergänge so eingerichtet, daß er
das System aus dem Zustand 1 durch den Zustand 2 hindurch
in den Normalzustand bringt, so erhellt, daß als gesuchte
Differenz nur der Arbeitswert derjenigen äußeren Wirkungen
übrig bleibt, welche dem Übergang des Systems aus 1 in 2
entsprechen. Daher ist U, — U,, d. h. die Energieabnahme eines
Systems bei irgendeiner Veränderung, gleich dem Arbeitswert
der äußeren Wirkungen, welche bei dieser Veränderung hervor-
gebracht werden, oder, was dasselbe bedeutet, die Knergie-
zunahme des Systems bei irgendeiner Veränderung ist gleich
dem Arbeitswert der bei dieser Veränderung aufgewendeten
oder verbrauchten äußeren Wirkungen:
U, — U, = 0 +4, (17)
wo Q das mechanische Äquivalent der außerhalb des Systems
verschwundenen, etwa dem System durch Leitung zugeführten