Full text: Abhandlungen zur Thermodynamik

    
    
H. von Helmholtz. 
„die chemische Energie von der Natur der Wärme sei«, dass 
jeder chemische Vorgang zunächst immer nur Wärme erZEUB®, 
und dass es nur von zufälligen Nebenumständen abhänge, wie 
viel von der hohen Temperatur der eben verbundenen Atome 
in reversible Arbeit anderer Art verwandelt werde, ist meines 
Erachtens in Widerspruch mit den Thatsachen, welche zeigen, 
dass galvanische Ketten auch unter Bindung von Wärme ar- 
beiten können. Ein Process, wie ihn Hr. Braun dort ange- 
BENT hat, würde nieht reversibel sein, und also, wenn er 
bei Auflösung eines Metalls eintritt, nicht auch bei der Aus- 
scheidung desselben in gleicher Weise vor sich [648] gehen 
können. Da übrigens der genannte Autor sich neuerdings mit 
mei ner analytischen Formulirung des Prineips einverstanden 
erklärt hat, so wird weitere Diseussion dieser theoretischen 
Frage nicht nöthig sein. 
Die grosse Vereinfachung der thermodynamischen Sätze 
ferner, welche sich durch Darstellung der Energie und En- 
tropie eines Körpersystems durch die Differentialquotienten 
einer Integralfunetion ergiebt, hat vor mir schon im Jahre 1817 
Hr. F. Massicu*) gefunden und wenigstens für zwei Variable 
vollständig durchgeführt, aber ohne Beziehung auf chemische 
Processe. Er nennt die entsprechende Integralfunetion, die er 
mit 3} bezeichnet, welches meinem (— À) entspricht, die cha- 
rakteristische Function des KO Ich ziehe vor, 
für die Function Ÿ den von mir gewi ählten Namen der freien 
Energie beizubehalten, da dieser die wichtige physikalische 
Bedeutung dieser Grösse deutlicher ausdrückt. 
Hr. Massieu hat die Sätze in einer etwas allgemeineren 
und für die bequemere Durchführung gewisser Rechnungen 
vortheilhafteren Form dargestellt. Die von mir gegebene Ab- 
leitung macht nämlich die Voraussetzung, dass die Parameter p, 
welche in Verbindung mit der Temperatur den Zustand des 
Körpersystems vollständig definiren, so gewählt seien, dass 
die nach aussen geleistete Arbeit nur von den dp, nicht von 
d-9 abhiinge. 53) . Allerdings kónnen die Parameter immer dieser 
Bedingung gemi üss gewählt werden; aber die so gewählten 
können unter Umst: inden schwer herauszufinden und zu be- 
rechnen sein, so dass es bequemer i ist, andere Parameter zu 
7 
brauchen, bei deren Constanz Aenderung der Temperatur nicht 
  
    
   
| Mémoires des Savants étrangers t. XXII; Journal de Phy- 
sique par d'Almeida t. VI. p. 216.
	        
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