Full text: Abhandlungen zur Thermodynamik

  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
    
   
  
   
  
   
H. Helmholtz. 
  
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werdende Anion mit dem Metall der Elektrode und es tritt 
also 1 Aequivalent Metall hier neu in die Lósung, wührend » 
des Metalls fortgeführt und (1 — ») des Anion zugeführt ist. 
Dies giebt hier eine Vermehrung der Salzmenge um (1 — ») 
des Aequivalents für Zeiteinheit und Stromeinheit. Ist das 
Metall der Elektrode gleich demjenigen, welehes in der Lósung 
enthalten ist, so ist das ganze Resultat der Elektrolyse das- 
selbe, als wenn ein Aequivalent Metall von der Anode an die 
Kathode, und (1 — ») Aequivalent Salz in der Lösung von der 
Kathode zur Anode geführt wäre. 
Wenn nun die Salzlösung an der Kathode concentrirter ist 
als an der Anode, so werden durch diese Ueberführung die 
Unterschiede der Concentration ausgeglichen. Die Flüssigkeit 
nähert sich dabei dem Gleiehgewichtszustande, dem die An- 
ziehungskräfte zwischen Wasser und Salz auch in den Vor- 
gängen der Diffusion zustreben, nämlich dem Zustande gleich- 
mässiger Vertheilung des Salzes. Also werden die in dieser 
Richtung wirkenden chemischen Kräfte ihrerseits auch wiederum 
den elektrischen Strom, der in ihrem Sinne wirkt, unterstützen 
können. 
Dass nun die hierbei eintretende Arbeit der chemischen 
Kräfte in diesem Falle nach demselben Gesetze wie andere 
elektrolytische chemische Processe als elektromotorische Kraft 
wirkt, lässt sich aus der mechanischen Wärmetheorie herleiten. 
Einen reversiblen Process ohne Temperaturänderungen,? 
wie er zur Anwendung des Carnot'schen Gesetzes gefordert 
wird, kónnen wir in folgender Weise herstellen: 
1) Wir lassen in die Anode das Quantum positiver Elektri- 
cität Æ langsam in constantem Strome eintreten, nehmen aus 
der Kathode dagegen das Quantum --.Z weg, oder, was zu 
demselben Resultat führt, wir lassen -|- $E in die Anode ein-, 
— 4E austreten, umgekehrt an der Kathode.*) Wenn P; und 
P, die Werthe der [715] elektrostatischen Potentialfunction fiir 
die beiden Elektroden sind, so ist 
E(P, — Pr} 
die Arbeit, welche geleistet werden muss, um diese Durch- 
stromung zu bewerkstelligen. Ist die Dauer der Durehstrómung 
gleich £, so ist die Stromintensität nach elektrostatischem Maass 
gegeben durch die Gleichung 
JM =} 
  
	        
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