Full text: Die Physik im Kampf um die Weltanschauung

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praktischen Leben durch die Vermittlung der Technik als 
auch in benachbarten Wissenschaften nach allen Rich- 
tungen hin sichtbar ausgewirkt haben, so daf) ich auf ihre 
Schilderung im einzelnen füglich verzichten kann. 
Durch solche Erfolge ermutigt, schritt die Forschung 
in der einmal eingeschlagenen Richtung nach dem 
Grundsatz divide et impera konsequent weiter. Der Ab- 
spaltung der realen Vorgange von den Meßinstrumenten 
folgte die Spaltung der Körper in die Moleküle, die 
Spaltung der Moleküle in die Atome, die Spaltung der 
Atome in die Kerne und Elektronen. Und parallel da- 
mit ging die Teilung von Raum und Zeit in unendlich 
kleine Intervalle. Überall suchte und fand man das 
Walten strenger Gesetzmäßigkeiten, die um so einfachere 
Formen annahmen, je weiter man in der Teilung vor- 
drang, und nichts schien der Erwartung zu wider- 
sprechen, daß es einmal gelingen werde, die Gesetze des 
physikalischen Makrokosmos vollständig zurückzuführen 
auf die raumzeitlichen Differentialgleichungen, die für 
den Mikrokosmos gelten. Diese Differentialgleichungen 
lieferten dann für irgendeinen als Ausgangspunkt ge- 
wählten Zustand der Natur die eintretenden Zustands- 
änderungen und daraus durch Integration die Zustände 
für alle künftigen Zeiten, ein ebenso umfassendes wie 
durch seine Harmonie befriedigendes Bild des physika- 
lischen Weltgeschehens. 
Um so auffallender und peinlicher mußte es berühren, 
als es sich zu Beginn dieses Jahrhunderts bei der immer 
fortschreitenden Verfeinerung und Vervielfältigung der 
Messungsmethoden, zuerst auf dem Gebiet der Wärme- 
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