Full text: Die Physik im Kampf um die Weltanschauung

  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
    
   
    
  
  
  
  
  
graphischen, linguistischen, sozialen, wirtschaftlichen Ge- 
sichtspunkten einteilen, stets ist man genötigt, Grenz- 
linien zu ziehen und Unterschiede einzuführen, die sich 
bei genauerer Betrachtung als fließend und als unzu- 
reichend erweisen, da es eben keinerlei Art von Ein- 
teilung gibt, bei der nicht Verwandtes getrennt, Zu- 
sammengehöriges auseinandergerissen wird. So trägt 
eine jegliche Wissenschaft schon in ihrem Aufbau einen 
willkürlichen, und daher vergänglichen Zug an sich, und 
das wird sich niemals ändern, weil es in der Natur der 
Sache liegt. 
Wenn wir uns nun speziell der Physik zuwenden, so 
steht auch hier am Anfang der wissenschaftlichen For- 
schung die Aufgabe, die zu untersuchenden Vorgänge ın 
verschiedene Gruppen einzuordnen. Da nun der Ur- 
sprung aller physikalischen Erfahrungen ın unsern 
Sinnesempfindungen liegt, so bot sich als erstes Ein- 
teilungsprinzip die Unterscheidung nach den einzelnen 
menschlichen Sinnesorganen dar, und die physikalische 
Wissenschaft wurde eingeteilt in Mechanik, Akustik, 
Optik, Wärme, die man als getrennte Gebiete behan- 
delte. Aber im Lauf der Zeit zeigte es sich, daß zwischen 
einzelnen Teilen verschiedener Gebiete innige Zusammen- 
hänge bestehen, und daß die Aufstellung genauer physi- 
kalischer Gesetze viel besser gelingt, wenn man von den 
Sınnesorganen zunächst absieht und die Aufmerksam- 
keit in erster Linie auf die Vorgänge außerhalb der 
Sinnesorgane richtet, wenn man z. B. die von einem 
tönenden Körper ausgehenden Schallwellen ganz unab- 
hängig vom Ohr, die von einem glühenden Kôrper aus- 
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