Full text: Das Buch berühmter Ingenieure

  
Alfred Nobel, 
der Dynamitklzsönig (1833 -- 1896). 
Im Laufe der letten hundert Jahre, und ganz besonders in der aller- 
jüngsten Zeit, haben die Skandinavier auf nahezu ſämtlichen Gebieten des 
geistigen und kulturellen Lebens eine erstaunlich große Rolle gespielt. In 
den Werken der Kunst und der Wiſsenſchaft wie der Technik iſt die Zahl der 
großen Dänen, Schweden und Norweger, welche mit ihren Geistestaten 
der ganzen Menſchheit neue Wege wiesen und dem Kulturleben unserer 
Tage einen charakteriſtiſchen Stempel aufdrückten, überraſchend hoch. Eine 
ſolche Fülle erlauchter Geiſtesheroen, wie sie das durchaus nicht kopfreiche 
ſkandinaviſche Volk im Lauf weniger Jahrzehnte hervorgebracht hat, iſt in 
der Weltgeschichte erst ein einziges Mal aus kleinem Volke geboren worden: 
in jener wunderbaren klaſſiſchen Zeit Griechenlands, in der der Menſch- 
heitsbaum eine seiner köſtlichſten und farbenprächtigsten Blüten trieb. Man 
braucht nur die Namen Tegnér und Andersen, Ibſen, Björnſon, Grieg, 
Stefan Sinding, Thorwaldſen u. a. auszuſprechen, um zu erkennen, was 
Skandinavien der modernen Kunſt geſchenkt hat, und nennt man die 
hohen Säulen zeitgenöſsiſchen wissenſchaftlichen und techniſchen Strebens, 
ſo dürfen darunter nicht fehlen die Namen Nordenskjöld, Nansen, 
_ Amundsen, Mylivs-Erichſen, Arrhenius, John Ericsson, Finſen, Sven 
v. Hedin und Nobel. Was insbesondere dieſer letztere der Weltkultur gewesen 
iſt, darüber machen sich nur wenige ein klares Bild. Sein Name wird zwar 
ſeit einer Reihe von Jahren vielleicht häufiger genannt, als der irgend- 
eines anderen Skandinaviers, denn erſt nach ſeinem Tode wurde es der 
geſamten Kulturmenſchheit mit voller Deutlichkeit offenbar, was für ein 
gewaltiger, eigenartiger Geiſt in ihm steckte. Bei seinen Lebzeiten wurde 
er nur von seinen engeren Fachgenoſſen, den Chemikern und Ingenieuren, 
gekannt und als einer der Größten unter ihnen geschätzt; nach seinem Tode 
aber bewirkte es sein berühmtes, am 27. November 1895 abgefaßtes Teſta- 
ment, zweifellos das meistbeſprochene, großartigste und originellste Testa- 
ment, das je ein Privatmann abgefaßt hat, daß sein Name alljährlich 
      
  
     
    
    
    
   
   
   
   
    
   
   
	        
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