Alfred Nobel. 165
der Menſchenverbrüderung geworden, dem die Träger der Preiſe, wenn
es ſich nur irgendwie ermöglichen läßt, perſönlich beiwohnen, um ſselber
über ihr Wirken und Arbeiten zu berichten, dem eine ſolche Auszeichnung
widerfahren iſt. Der König von Schweden nimmt gleichfalls nahezu regel-
mäßig in Perſon an der großen Festſizung am 10. Dezember teil, in der
die Preiſe feierlich zuerkannt werden. Nach Nobels Tode vergingen noch
volle fünf Jahre, bevor die Preiskrönung am 10. Dezember 1901 zum
Das Nobel-lInstitut in Stockholm.
(Provisſoriſch! Ein besonderes Gebäude ist für das Institut vorläufig nicht vorhanden.)
erſtenmal erfolgen konnte. Die Verteilung des Nobelſschen Kapitals auf
Fabriken in nicht weniger als neun Ländern (Schweden, Norwegen, Groß-
britannien, Deutſchland, Österreich, Ungarn, Rußland, Frankreich und Jta-
lien) verurſachte beträchtliche Schwierigkeiten und umfangreiche juriſtiſche
ſlarſtellungen, ehe es möglich war, den Willen des Erblassers genau zu
vollſtrecken. Eigene Verwaltungen mußten erst neu geſchaffen und organi-
ſiert werden, um in wirklich großzügigem Maßſtabe die jährliche Verteilung
der Preiſe vorzubereiten und durchzuführen. Noch größere Hindernisse aber
erwuchſen dem Testament dadurch, daß einige entferntere Verwandte Nobels,
obwohl sie mit angemessenen Legaten schon bedacht waren, die Gültigkeit der
leztwilligen Verfügung angriffen, in der Hoffnung, dadurch fürſich selbst einen