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John Fowler.
und mit einer großen, ausgehöhlten Rübe auf dem Kopf, in der eine
Kerze brannte, in das gemeinſame Schlafzimmer eindrang. John Fowler
bekam einen furchtbaren Schreck, an den er ſich zeitlebens erinnerte, aber
dann warf er, kurz entſchloſſen, sein Kopfkiſſen nach dem „Gespenst“ und traf
es ſo gut, daß der Unfugstifter mitſamt seiner Kerze hinfiel und nunmehr,
ſelber heftig erschrocken, laut zu schreien anfing; die Folge war, daß der
Lehrer erwachte und den ungezogenen Jungens eine derbe Strafpredigt hielt.
Mit wesentlich beſſerem Erfolg wußte John Fowler seinen Mitſchülern
das Gruſeln beizubringen, allerdings in ganz anderer Weiſe. Wenn ſie
abends im Bett lagen, so fing er an, sich „graulige“ Geschichten auszudenken
und sie den anderen zu erzählen. Dieses „poetiſche Talent" machte bei ihm
raſche Fortschritte, und er konnte bald mit gerechtem Autorenſstolz konstatieren,
daß einzelne ängstliche Gemüter vor Furcht zu weinen anfingen. Eines
Tages aber hörte einer der Lehrer ungesehen die Produkte der ſchwung-
haften Phantasie des Knaben mit an und sorgte energiſch dafür, daß der
Unfug ein Ende nahm. Schade, sonst wäre vielleicht aus John Fowler statt
des großen Ingenieurs einer der ersten Autoren auf dem Gebiete der
„Dichtung“ von Detektiv-, Indianer-, Geſpenstergeschichten und ähnlicher
alberner „Schundliteratur" geworden! ~ Eine sichtbare Erinnerung an
seinen Schulaufenthalt in Whitley Hall trug er übrigens zeitlebens mit ſich
herum, eine große, kreuzartige Narbe an den Augenbrauen, die er ſich eines
Tages beim Fall von einer Mauer zugezogen hatte.
Die spezielle Begabung des Knaben zeigte ſich ſchon frühzeitig in einer
lebhaften Neigung für alles, was mit Technik und Ingenieurwesen zu-
ſammenhing, und zwar interessierte ihn dabei ebenſo die Praxis mit ihren
mannigfachen Erscheinungen, wie das theoretische Studium in Büchern.
Bereits in ſehr jungen Jahren stand es für ihn fest, daß er ein Ingenieur
werden müsse, und es gelang ihm, durch inständige Bitten seinen Vater zu
bewegen, daß er ihn mit 16 Jahren einem Ingenieur der Wasserwerke von
Sheffield, J. Towlerton Leather, als Schüler anvertraute. In dieser Eigen-
schaft kam der junge Fowler auch öfter nach Leeds, wo ein Oheim des
Mr. Leather, George Leather, als Ingenieur einer dortigen Schiffahrts-
gesellschaft weilte. Diesem leistete er des öfteren Hilfe in ſeinen Berufs-
geſchäften, und so wurde er in Sheffield und Leeds abwechselnd mit den
Fragen der Wasserversorgung und des Wasſerbaues vertraut, was für seine
spätere Entwicklung von großer Bedeutung war.
Ihm ging die „wissenschaftliche" Vorbildung durchaus ab, die heute für
einen Ingenieur als unerläßlich angesehen wird; die Schullaufbahn wurde