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John Fowler. 209
treffen, daß ſolche gefährlichen Vorkommnisse ſich nicht wiederholten. Vom
August bis November 1864 war Fowler mit der Revision der Glasgower
Anlagen beschäftigt. Im Jahre 1865 war er längere Zeit im Dienste
eines engliſchen Grandseigneurs, des Herzogs von Sutherland, tätig, der
eine ihm gehörige Eiſenbahn zu verkaufen wünſchte. – Am 13. Februar
1865 wurde er von der Regierung zum Mitgliede des neugegründeten
„Engineer and Railway Volunteer Staff Corps“ ernannt, einer Art tech-
niſchen Generalstabs, für den er zeitlebens großes Interesse bezeigte, und
deſſen Kommandant er sogar ſpäterhin, 1891, wurde. Wegen dieser Tätig-
keit im militärischen Intereſſe des Landes wurde ihm, dem Zivilisten, im
Dezember 1892 ehrenhalber der Rang eines Obersten verliehen.
Um die gleiche Zeit etwa, wo seine Tätigkeit für die Militärbehörde
begann, beschäftigten ihn u. a. auch kleinere Brückenprojekte in den Lon-
doner Parks, so vor allem im Regent Park. Hier handelte es ſich natürlich
darum, ſehr im Gegensat zu seinen sonstigen Brückenkonstruktionen, architek-
toniſch gefällige Zierbrücken zu schaffen, und auch diese Aufgabe löste er
mit Geſchick.
Die Zeit von 1860—1866 darf man als die arbeitsreichſte in Fowlers
Lebenstätigkeit betrachten. Sie endete mit einer ausnehmend großen
Ehrung seitens seiner Fachkollegen, der höchsten, die ſie ihm überhaupt zu
erweiſen vermochten: er wurde zum Präsidenten der ,„Institution of Civil
Engineers“ gewählt, der hochangeſehenen, berühmten Vertretung der eng-
liſchen Ingenieure, und hielt in dieser neuen Würde am 9. Januar 1866
ſeine erste, bedeutſame Ansprache an die Versammlung. Er war 48 Jahre
alt, als ihm diese Würde übertragen wurde: noch nie zuvor und nie nachher
ſaß ein verhältnismäßig so junger Mann auf dem Präsidentenstuhl! Sein
Bild, von dem berühmten Maler Millais gemalt, wurde dem Institut
von seinen Mitgliedern geschenkt. In seiner langjährigen Tätigkeit als Präſi-
dent der „Institution of Civil Engineers“ erwarb er sich mancherlei große
Verdienste und sorgte vor allem dafür, daß höhere Ansprüche an die allge-
meine Ausbildung der Ingenieure gestellt wurden, und für die Möglichkeit,
ſich umfassendere Kenntnisse zu erwerben. Er hatte an ſich ſelbſt erfahren,
daß eine ausſchließlich praktiſche Ausbildung, so hoch ihr Wert anzuſchlagen
iſt, doch das mangelnde theoretische Wissen niemals zu ersezen vermag.
Was ihm ſelbsſt in dieſer Hinsicht abging, ersetzten ihm zum Teil seine außer-
gewöhnlich raſche Auffassungsgabe, zum Teil die Fähigkeiten seiner mit
größter Sorgfalt ausgewählten Ingenieure. Aber gerade weil er an ſich
ſelber den Mangel einer theoretiſchen Vorbildung oft genug ſchmerzlich
Hennig, Buch berühmter Ingenieure.