Full text: Das Buch berühmter Ingenieure

   
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Nikolaus Riggenbach. 331 
Mutter, die ja, wie oben erwähnt, auch aus Basel stammte, war mit der 
Frau Bischoff befreundet gewesen. Der Mutter gelang es übrigens, ſich 
tapfer durchzuſchlagen; einige Zeit, nachdem ihr ältester Sohn nach Baſel 
übergeſiedelt war, folgte ſie ihm mit ihren jüngeren Kindern dorthin und 
eröffnete daſelbſt ein Geschäft „Witwe Riggenbach zum Arm“, das noch 
Jahrzehnte nach ihrem Tode, vielleicht ſogar noch heute, unter dem gleichen 
Namen blühte. Der Familienvater der Biſchoffs, der ein Tuchgeſchäft beſaß, 
dachte ernstlich daran, Nikolaus Riggenbach, der manches Jahr im Biſchoff- 
schen Hauſe verlebte, zu adoptieren, und wollte ihn, als er auf der Schule 
nicht recht vorwärts kam, in sein Geschäft aufnehmen. Doch zerschlug ſich 
dieser Plan. Riggenbach paßte zum Kaufmann so wenig wie zum Gelehrten, 
und eines Tages erklärte ihm Hieronymus Biſchoff rund heraus, er sei zu 
dumm für ſein Geſchäft! 
Dieser Vorwurf machte auf den damals fünfzehnjährigen Nikolaus 
einen ungemein tiefen Eindruck und ist ihm, wie er selbſt erzählt, noch oft- 
mals im ſpäteren Leben ein Ansporn zu eifriger Tätigkeit geweſen. Zunächst 
aber war er tief verletzt und bat seine Mutter, ſie möge ihn aus dem Biſchoff- 
ſchen Hauſe zu ſich zurücknehmen. Das geschah auch, und damit zerſchlugen 
sich die Adoptionspläne von ſelbsſt: die Welt war um einen ſchlechten Kauf- 
mann ärmer und um einen hervorragenden Ingenieur reicher geworden! 
Dos heißt, zunächſt hatte es noch gute Weile mit Riggenbachs Ingenieur- 
beruf. Vorerst gab seine Mutter ihn in eine Bandfabrik in die Lehre; doch 
auch hier war seines Bleibens nicht lange. Statt Abſchriften von den Ge- 
ſchäftsbriefen zu machen, was ihm entsetzlich langweilig vorkam, streifte der 
junge Handlungsgehilfe lieber in den Fabrikräumen umher, und hier war 
es, wo er ſeine Liebe zu den Maschinen entdeckte. Sein Prinzipal, Emanuel 
Hoffmann, der Gefallen an dem blutjungen Menſchen gefunden hatte, ſah 
freundlich über manches hinweg, ja, es kam öfters vor, daß er ſich ſelbſt 
hinſette und die Geſchäftsbriefe ſchrieb, wenn unser Nikolaus diese hatte 
liegen laſſen, um seinen geliebten Maschinen einen kleinen Beſuch abzu- 
statten. 
. Es dauerte denn auch nicht lange, da überkam Riggenbach mit aller 
Macht die Sehnſucht, ein Mechaniker zu werden. Er hatte ſein Talent und 
sein Interesſſe entdeckt und blieb ihm fortan unverbrüchlich treu. Als er 
aber seiner Mutter den Wunſch seines Herzens anvertraute, stieß er auf 
den lebhafteſten Widerſpruch, denn ihr Plan ging dahin, daß ihr Ältester 
möglichst bald seine Lehrzeit beendigen möge, um ihr und ihren jüngeren 
Kindern eine Stütze zu werden. Da ihr letztes Wort war: „Wenn du 
  
    
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
 
	        
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