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Nikolaus Riggenbach. 245
bachs, wurde 1871 in Gegenwart der oberſten Behörden der Eidgenoſſen-
ſchaft und unter vollzähliger Beteiligung des geſamten Schweizer Bundes-
rats, ſowie in Anwesenheit zahlreicher anderer Festgäste die höchſt merk-
würdige Bahn eröffnet, deren Syſtem jetzt in ganz Europa ungemein großes
Interesse erweckte.
Die Technik hatte damit einen rieſigen, neuen Fortſchritt gemacht, und
nun zögerte man auch in Deutſchland nicht länger, die einst als überſpannt
verſchrieene Idee Riggenbachh
ſich zunuze zu machen: die |
badiſche Höllentalbahn, dievm P
Freiburg im Breisgau durch
den Schwarzwald nach Neuen- |
ſtadt gebaut wurde, erhielt |
als erſte reichsdeutſche Bahn
Zahnradbetrieb und zeigte
bald, was man bis dahin für
unmöglich gehalten hatte, daß |
auch Gebirgsbahnen billig zu
arbeiten und ſogar einen guten
Verdienst abzuwerfen imſtande
seien. Mit einem Wort: die
Eiſenbahn hatte ſich jetzt die
Gebirge erobert, und die nach-
folgende Entwicklung hat zur
Genüge gezeigt, daß die Technik
des Zahnradbetriebs vorinmnr .
größeren und immer kühneren
Aufgaben nicht mehr zurückzu-
ſchrecken brauchte.
Riggenbach war nun eine
Schnurtobelbrücke der Vitznau-Rigibahn.
gefeierte Größe geworden, und es war nur ein äußerer Ausdruck der all-
gemeinen Anerkennung durch die ganze Kulturwelt, daß er jetzt auch aus
ſeiner ihn zwar sehr befriedigenden, aber doch nur recht beſcheidenen
Stellung in Olten, die er 20 Jahre lang bekleidet hatte, auf einen
höheren, ihm mehr geziemenden Poſten berufen wurde. 1873 bildete ſich
eine „Internationale Gesellſchaft für Bergbahnen“ mit dem Sitze in Aarau,
und Riggenbach wurde, zuſammen mit dem Oberst Zſchokke, als Direktor
an ihre Spitze berufen. Die neue Geſellſchaft machte anfangs glänzende