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Preiſe dafür. Als es ihm gelungen war, den ,„Differenzregulator“ den ton-
angebenden britiſchen Gesellſchaften, der ,„,„Institution ok Civil Engineers“),
der „Society of Arts“, der „Royal Institution“ vorzuführen, wo die Er-
findung tatsächlich viel Interesse erregte, verlangte er für ihre Abtretung den
ungeheuerlichen Preis von 720 000 Mark. Für das ,„anastatiſche Druckver-
fahren“ verlangte er sogar die Kleinigkeit von 1 Million Mark. Derartig
übertriebene Bewertungen desſen, was er zu bieten hatte, lockten natürlich
keine Käufer herbei. Notwendige Verbeſſerungen an den Erfindungen
beanſpruchten viel Zeit und Geld, und da das eigne Geld der Brüder nicht
allzu lange gereicht hatte, mußten bei Verwandten und Freunden Schulden
gemacht werden, die immer drückender wurden, je länger die Verhandlungen
über den Verkauf der Erfindungen ſich hinzogen. Jetzt lernte Wilhelm
die Kehrſeite der Medaille kennen, die ihm während des 1843er Aufenthaltes
in London in so roſigen Farben erſchienen war, und Werner, der von seinem
kargen Leutnantsgehalt auch noch die Kosten der Erziehung seiner uner-
wachſenen Gesſchwiſter bestreiten mußte, war in allen diesen Jahren mehr
als einmal nahe am Rande der Verzweiflung. Anfangs beſaßen die Brüder
noch ſo viel Vertrauen zu ihren Erfindungen, daß sie, außer in Preußen und
in England, darauf unbedenklich kostſpiellge Patente auch in Frankreich,
Belgien und Österreich nahmen. Im Laufe der Zeit aber ſchwand das Ver-
trauen auf baldigen Gewinn aus ſolchen Patentrechten mehr und mehr.
Wilhelms Verhandlungen in England wollten nicht von der Stelle
kommen. Schon war er 1!/, Jahr in London, als er am 31. Mai 1845 in
tiefer Gemütsdepression schreiben mußte: „Die ganze Geschichte hapert und
kommt nicht vom Fleck, während ich dazu verurteilt bin, als ſtummer Zu-
ſchauer dabei zu ſtehen, um den Schaden, welcher meinem eigenen und dem
mir anvertrauten Eigentum angetan wird, sowie den Verfall und Ruin
meiner zukünftigen Aussichten mit anzuſehen. . . Ich bitte nur noch um die
nötigen Mittel, um meine dringendsten Schulden abzahlen zu können, da
ich ſeit einiger Zeit nicht einmal mehr imstande gewesen bin, meine
Hauswirtin zu befriedigen." ~ Wie mögen derartige trübe Auslassungen
des Bruders über das Fehlſchlagen aller Hoffnungen auf den wackeren
Charakter Werners gewirkt haben; befand ſich dieser doch selbst in jenen
Jahren faſt andauernd in drückender Notlage und wußte oft genug nicht
aus noch ein, zumal da die gemachten Schulden immer mehr anwuchsen!
Und das Jahr 1845 verging, ohne einen Hoffnungsſchimmer zu bringen,
das Jahr 1846 brachte auch keine Änderung; im Frühjahr ſpricht Werner von
ſeinem „dem Verwelken nahen Subsiſtenzbaum“, und Wilhelm hatte zwar