Full text: Das Buch berühmter Ingenieure

     
     
   
   
   
      
     
     
    
   
     
  
  
  
  
  
   
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Otto Intze. 
wundene Gefahren zu bezeichnen, die Tropenkrankheiten werden ſichtlich, 
faſt von Jahr zu Jahr ſichtlich, in ihrer Ausdehnung und Gefährlichkeit 
eingeschränkt, ja, selbſt gegen die tückiſchen Seuchen der Tuberkulose, des 
Krebſes, der Syphilis, der Diphtheritis und der vielen kinderwürgenden 
Krankheiten rüſtet ſich die moderne Hygiene ſchon mit deutlich wahrnehm- 
barem Erfolge zum Kampfe. . 
Nur wenige große Naturkatasſtrophen gibt es, gegen die unsere moderne 
Ziviliſation noch vollständig machtlos ist. Hierher gehören vor allem noch 
die Erdbeben und die Vulkanausbrüche, obwohl ſelbſt ſchon auf dieſem 
Gebiete die großartige japanische Erdbeben-Unterſuchungskommission Mittel 
und Wege vorzuzeichnen beginnt, wie der Menſch ſich, ſein Heim, sein Hab 
und Gut mit gutem Erfolg gegen die nächstliegenden Gefahren zu schützen 
vermag. Und zum großen Teil machtlos iſt der moderne Menſch auch 
noch gegen die Schrecken einer großen Überſchwemmung. Manches iſt zwar 
auch hier schon seit langer Zeit zum Schutze der menſchlichen Interessen ge- 
ſchehen; bereits im Mittelalter führte der Mensch Dämme gegen die Meeres- 
wogen auf und gegen die reißenden Fluten eines von der Schneeſchmelze 
uder von einem Wolkenbruch mit Waſsſermaſſen überladenen Flußbettes. 
Immerhin, was auf diesem Gebiete bisher getan werden konnte, iſt nicht 
viel, und wenn auch das Menſchenwerk gar manchen tobenden Angriff 
der Naturgewalten des Wassers ſiegreich abgeschlagen hat, ſo zeugten doch 
viele gewaltige Überschwemmungen der neueſten Zeit davon, daß sowohl 
an der Meeresküste, wie in den Gebirgstälern und im Flachland abnorme 
Witterungsvorgänge noch immer Katastrophen zu bedingen vermögen, die 
an Umfang und Furchtbarkeit kaum hinter den größten Überschwemmungen 
alter Zeit zurücksſtehen! Es sei nur erinnert an die berühmte Ostſee-Sturm- 
flut vom 13. November 1872, an die Wirkungen der ſchleſiſchen Wolken- 
brüche vom 28. bis 30. Juli 1897, an die deutschen Tieflandsüberſchwem- 
mungen vom Februar 1909, das Seine-Hochwasser vom Januar 1910 und 
manches ähnliche Ereignis. 
Doch auch solchen Vorkommnissen gegenüber lernt der Menſch ſich 
allmählich zu sichern, ja, er weiß sogar die entfeſselten Naturgewalten 
nicht nur mit steigender Kunstfertigkeit unschädlich, sondern ſie obendrein 
ſich nützlich und dienstbar zu machen. Eines der wunderbarſten Mittel 
hierzu sind die sogenannten Talsperren der Gebirgsgegenden, die zwar 
bisher erſt in kleinem Umfang praktische Anwendung gefunden haben, 
über deren Bedeutung aber in allen beteiligten Kreiſen nur eine Stimme 
des Lobes und der Bewunderung herrscht, ſo daß ein raſches Umſichgreifen 
  
	        
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