Full text: Das Buch berühmter Ingenieure

16 William Siemens. 
nach den ersten sensationellen Goldfunden (19. Januar 1848), aus allen 
Teilen der Welt die Abenteurer und Glücksritter, die verärgerten und ver- 
zweifelten Menſchen strömten, um mit den dortigen märchenhaften Gold- 
reichtümern, die man ja unfehlbar finden mußte, eine Besſerung ihrer 
Stellung im Leben zu erringen. 
Werner wollte nicht viel von dieſen phantastischen Plänen wissen; er 
redete jedoch den Brüdern auch nicht direkt ab, zumal da er ſich ſagte, daß 
ein ſtarker innerer Drang in die Ferne durch keine Gegenvorsſtellung wankend 
gemacht werden könne. Er ahnte auch wohl, daß drüben in der Neuen 
Welt in jedem Falle ein großer Kulturaufschwung stattfinden werde, bei dem 
vielleicht die Brüder ihr Glück machen könnten. Von dem Goldſuchen ſelbſt 
freilich versprach er ſich wenig; mit seinen 32 Jahren betrachtete er die Dinge 
doch schon wesentlich nüchterner als die noch bedeutend jüngeren Brüder, 
und so schrieb er denn an Wilhelm, nachdem ihr Kieler Beiſammenſein zu 
Ende gegangen war: „Jch glaube übrigens, daß man viel besser tut, mit 
dem Vorsatz hinzugehen, kein Gold zu suchen, sondern zu machen. . . Bier- 
brauen, Branntwein brennen, Werkzeug machen uſw. wird das beste Gold- 
ſuchen sein." 
Zum Glück für Wilhelm und zum Glück für England zersſchlugen ſich 
aber die abenteuerlichen Überſeepläne, denn gerade als der Auswanderungs- 
gedanke in ihm so lebendig geworden war, daß die Verwirklichung nahe be- 
vorzuſtehen ſchien, erreichte die fünfjährige Leidenszeit ihr Ende, und es 
trat der lange ersehnte Umſchwung seiner Lebensverhältnisse ein, der das 
va banque-Spiel mit dem kaliforniſchen Goldſuchen raſch verſchwinden ließ 
und Wilhelms Lebensſchickſal endlich auf den aufsteigenden Ast seiner 
Entwicklung brachte. Gesſchäftsunterhandlungen, die schon längere Zeit 
zuvor mit der Firma Fox & Hendersſon wegen einer praktiſchen Verwen- 
dung des Wärmeauswertungspatentes begonnen hatten, wurden uner- 
wartet ſchnell zu einem erfolgreichen Ende geführt. Zur Einführung seines 
Patents bei genannter Maſchinenbaufirma wurde er von ihr für eine längere 
Zeit mit dem ziemlich hohen Jahresgehalt von 400 Pfund Sterling (8000 M.) 
und unter Zusicherung einer Beteiligung am Patentgewinn angestellt. 
Die Erfindung, welche Wilhelm zu diesem ſchönen Erfolg, dem Anfang 
einer Unzahl von weiteren, größeren, verhalf, war die erste in einer Reihe 
der bedeutendſten Errungenschaften, die wir ihm überhaupt zu verdanken 
haben. Es handelte ſich um die Aufstellung des ſogenannten „Regenerativ- 
prinzips", das einen Teil der hohen Wärmeverluste der gewöhnlichen 
Heizung und Feuerung zu vermeiden gestattet und somit eine sparsamere 
  
     
   
    
    
   
   
   
   
    
   
   
   
    
    
   
    
    
   
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