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292 Max von Eyth.
erſcheint natürlich ausgesſchloſſen ~ und dennoch: ist auch dieses Zuſammen-
treffen wieder ein bloßer Zufall?
Noch sehr viel mehr der wunderbarsten Kenntnisse der ältesten Ägypter
glaubt Piazzi Smyth behaupten zu dürfen, und für alle seine Behaup-
tungen gibt er die verblüffendsten Tatſachen- und Zahlenbeweiſe, die man
einfach nicht beiſeite ſchieben kann. Daß beim Bau der Pyramide mathe-
matiſche und aſtronomiſche Rückſichten tatſächlich mitgeſpielt haben müssen,
ergibt ſich allein ſchon daraus, daß ihre Seitenkanten mit einer merkwür-
digen Genauigkeit von Süd nach Nord und von Ost nach West laufen,
ſowie daraus, daß der lange Gang, der den Eingang zur Pyramide dar-
ſtellt, in der Verlängerung genau auf die Stelle des Himmels trifft, wo in
der Zeit der Erbauung der damalige Polarstern, a im Drachen, gestanden hat.
Es iſt nicht möglich, im Rahmen dieſes Buches den zum Teil an Zahlen-
mysſtik erinnernden Ausführungen Piazzi Smyths weiter zu folgen, die
unseren Max Eyth vier Jahrzehnte hindurch feſſelten und oftmals beſchäf-
tigten, ohne daß er jemals eine endgültige Stellungnahme zu ihnen zu
finden vermochte. Die Cheopspyramide war ihm, von seiner ersten ägyp-
tiſchen Zeit her, als alter Nachbar ein lieber Vertrauter gewesen, und nicht
nur in jenem Ulmer Vortrag von 1901 beschäftigte er ſich mit ihr, ſondern
auch in seinem großen, zweibändigen Roman ,„Der Kampf um die Cheops-
pyramide“". Denn auch als Romanſchriftſteller hat ſich Eyth mit Erfolg
verſucht, und als sein beſter Roman gilt „Der Schneider von Ulm. Aus dem
Leben eines 200 Jahre zu früh Geborenen“, worin er die jetzt, im Zeit-
alter der Flugtechnik, so beſonders reizvoll anmutenden, mißglückten Flug-
verſuche des Ulmer Schneiders Berblinger vom Jahre 1811 behandelt.
Auch an stets neuen äußeren Ehrungen mangelte es dem Lebensabend
des trefflichen Ingenieurs, des ſympathisſchen Schriftstellers und Begründers
der Deutſchen Landwirtſchafts-Geſellſchast, weiterhin nicht. So verlieh ihm
1905 der Verein deutſcher Ingenieure seine seltene, höchſte Auszeichnung:
die Grashof-Denkmünze, und im selben Jahre ernannte ihn die techniſche
Hochſchule zu Stuttgart zum Ehren-Doktoringenieur, und zwar, wie es im
Diplom heißt, „in Anerkennung ſeiner hervorragenden Verdienste in Bau
und Einführung landwirtsſchaftlicher Maschinen, in Anerkennung ſeiner
großen Leiſtungen in nationalem Interesse durch die Gründung und Aus-
gestaltung der deutſchen Landwirsſchafts-Geſsellſchaft und in Anerkennung
ſeiner ſchriftſtelleriſchen Arbeiten mit dem Ziel, das Verständnis in den
gebildeten Kreiſen unseres Volks für das Ingenieurwesen und damit dieſes
sſelbſt zu fördern."