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William Siemens. 39
und Lebhaftigkeit wiedergewonnen haben und raſch zuſehends gealtert sein
ſoll. Die Brüder Siemens, die Firma Henley, der das Schiff gehört hatte,
die Beſteller des Kabels, alle zeichneten für die hinterbliebenen Witwen und
Waiſen der umgekommenen Erpeditionsteilnehmer beträchtliche Summen.
Daneben sorgte die Firma noch für die Hinterbliebenen ihrer eigenen An-
gestellten, die der großen Kataſtrophe zum Opfer gefallen waren. ~ Die
Legung des braſilianiſchen Unglückskabels, das zwei Schiffen und 58 Menſchen
den Untergang gebracht hatte, wurde dann im Frühjahr 1875 durch ein
drittes Schiſsf, den „Ambassador“, glücklich ausgeführt.
Der große Erfolg der Verlegung des atlantiſchen Kabels zog jedoch
weitere ähnliche Aufträge nach ſich. 1879 wurde fürdie franzöſiſche Regierung
ein transatlantisches Kabel zwiſchen Breſt und der Insel St. Pierre bei
Neufundland verlegt, und 1881 bestellte der amerikaniſche Eiſenbahnkönig
Gould, um für seine Unternehmungen von dem ,Ring“" der engliſchen
Kabelgesellſchaften frei zu werden, an einem einzigen Tage bei Siemens
Brothers zwei neue transatlantiſche Kabel im Werte von etwa 40 Millionen
Mark. Andere kleinere Aufträge, die das Seekabel- und Telegraphengebiet
betrafen, seien hier nicht weiter aufgezählt. Auch den Fragen der elektriſchen
Beleuchtung, sowie der elektrischen Kraftübertragung wandte ſich die Firma
Siemens Brothers seit den ſiebziger Jahren zu. Die von Werner Siemens
im November 1866 gemachte Erfindung des dynamo-elektriſchen Prinzips
beschäftigte in der Folge auch William Siemens sehr häufig, der ſchon am
4. Februar 1867 der engliſchen Akademie der Wissenschaften, der „Royal
Society“, einen Vortrag über diese größte unter den zahlreichen großen
Erfindungen seines Bruders hielt.
Williams Tätigkeit in den großen wissenſchaftlichen Vereinen war eine
ebenso eifrige wie umfaſsende. Sein Biograph Pole zählt nicht weniger als
15 angesehene gelehrte Vereine auf, denen William Siemens in den ſieb-
ziger Jahren als Mitglied und vielfach auch im Vorstand oder gar als Vor-
ſißender angehörte. Es ist ja auch kein Wunder, daß ein Mann, der ſich auf
dem Gebiet der Elektrotechnik, der Chemie, der Erforschung des Meeres-
bodens, der Kabelverlegung, der Schiffbaukunſt und noch mannigfach
anderweitig betätigt und überall epochemachend gewirkt hatte, allgemein
geehrt und geachtet und zum Gegenstand zahlreicher, zum Teil ganz außer-
gewöhnlicher Ehrungen gemacht wurde, unter denen hier nur die von ihm
ſtets besonders wert gehaltene Verleihung des Ehrendoktortitels durch die
Univerſität Oxford (21. Juni 1870) erwähnt sei. Die Universität Glasgow
folgte 1879 mit der gleichen Ehrung.