VII. Nachtweh, Obst- und Weinbaugeräte. 295
dieser Mutter notwendig, wodurch der Deckel in dem Korbe immer mehr und
mehr auf das Preßgut aufgedrückt wird, aus dem dann der Saft in die Schale
quillt, von wo er durch eine seitliche Ablaßöffnung C abgelaſsſen werden kann.
Die Bewegung der Preßmutter geschieht durch den Handhebel H.
Außerordentlich mannigfaltig ſind dieſe sog. Druckwerke, durch welche der
Deckel nach unten gepreßt wird. Ein Druckwerk dieser Art iſt in Abb. 215,
wie es von der A.-G. „„Badenia‘’” in Weinheim im [Jahr 1890 ausgeführt
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Abb. 216.
Hydrauliſche Obſt- und Weinpreſſe des Eiſenwerkes Söllingen-Söllingen (Baden).
wurde, dargeſtellt. Die Druckwerke ſind meiſtens sog. Klinkenfallwerke und nach
dem Prinzipe des Differentialhebelwerks gebaut. Die meiſten Preſſen dieser
Art ſind auf Konſtruktionen von André Duchſcher, Eiſenhütte Wecker im Groß-
herzogtum Luxemburg zurückzuführen. Nach der Art des Druckes unterscheidet
man Unterdruck- und Oberdruckpreſsen.
Bei der Hauptprüfung von Weinkeltern zu Straßburg i. E. 1890 waren
bereits Preſſen mit sehr gut arbeitenden Druckwerken angemeldet und ausprobiert.
Es sei hier nur auf den betreffenden Bericht verwiesen. s)