Full text: Obst- und Weinbaugeräte

MF. 16.32 
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VII. Obſt- und Weinbaugeräte. 
Von Prof. Dr.-Ing. A. Nacht w eh in Hannover. 
;} auf dem Gebiete des Obſtbaues und der Weinkultur zur Anwendung 
kommenden Maschinen und Geräte ſind außerordentlich mannigfaltig. 
Sie erſtrecken sich zunächſt auf die Bodenbearbeitung, sodann auf die Pflege 
der Pflanzen, wobei Spritzen, Schwefelapparate uſw. zur Anwendung kommen. 
In der weitern Entwicklung der Weinrebe ſind sodann Anbindevorrichtungen 
der verſchiedenſten Art in Verwendung. Das geerntete Ob wird in Mühlen 
gemahlen, der Wein gepreßt. Im weitern brauchen wir allerlei Geräte in der 
Kellerwirtschaft, und ſchließlich ſind für die Herſtelung von Dauerwaren Dörr- 
apparate notwendig, welche wieder eine Anzahl von Hilfsmaſchinen, wie Schäl- 
maſchinen und dergl., voraussetzen. 
Im nachstehenden soll in aller Kürze auf die Entwicklung dieser verschiedenen 
Apparate hingewiesen werden. 
In bezug auf die Bodenkultur des Reblandes iſt zu bemerken, 
daß man außerordentlich lange an der Bodenbearbeitung mit Handgeräten feſt- 
hielt, bevor man zur Anwendung von Geſspannpflügen oder gar zu solchen, 
welche mit motorischer Kraft betrieben werden, überging. Die Wichtigkeit der 
Kulturgeräte für den Weinberg rechtzeitig erkennend, hat die D. L. G. bereits 
auf ihrer 4. Wanderausſtellung 1890 in Straßburg i. E. eine Prüfung der Kultur- 
geräte für Weinberge angesetzt, wobei allerdings nur wenige Geräte ausgestellt 
waren. Von Handgeräten wurde damals kein einziges Gerät zur Prüfung an- 
gemeldet, weil sie vermutlich fabrikmäßig gar nicht hergestellt, ſondern nur 
da und dort von einzelnen Dorfschmieden verfertigt wurden. Hingegen war 
bereits damals ein Weinbergspflug von G e br. Eb erh ar d in Ulm zur Prüfung 
angemeldet, welcher nach Angaben des Domänenpächters H eg e in Breitenau bei 
Weinsberg hergeſtelt wurde. Dieser Hegeſche Weinbergspflug iſt in Abb. 198 
im Aufriß und Grundriß angegeben. !) 
Sehr lange hat dann das Prüfungswesen dieser Gruppe von Geräten 
geruht, bis erſt im Jahr 1909 eine neue Hauptprüfung dieser Maſchinen statt- 
fand, nachdem eine größere Anzahl von Firmen ſich mit dem Bau von Wein- 
bergspflügen beschäftigt hatte, und nachdem z. B. die Pariser Weltausſtellung 
UB/TIB Hannover 
101 921 
I 
a 287(15) 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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