2688 Entwicklung des landwirtschaftlichen Maſchinenwesens.
Die im Jahr 1890 abgehaltene Prüfung von Weinbergsspritzen brachte
Erzeugniſſe der Firma G ott h ar dt All weil er in Radolfzell (am Bodenſee),
dann Erzeugniſſe nach Bauart Pilter-Bourdil, einer franzöſiſchen Sprite,
von Ernſ Straub in Konſtanz, und dann die in Deutschland wohlbekannten
Weinbergsspritzen der Firma Karl Platz in Deidesheim, Pfalz, jetzt Ludwigs-
hafen a. Rh. Die deutsche Spritze von Platz hat damals bereits über die
franzöſiſche Spritze den Sieg davongetragen; ſie wurde von den Preisrichtern
mit dem erſten Preis ausgezeichnet. Ö)
Die Hauptprüfung von 1909 hatte neben den Erzeugniſſen der Firma
Karl Platz in Ludwigshafen a. Rh. auch die Fabrikate von Gebr. Holder in
Rebenspritze von e Sohn-Rudolfingen.
Metzingen (Württemberg) und der Firma H. Sulzer in Rudolfingen, Kanton
Zürich (Schweiz).
Neben der alten Arbeitsweise, den Flüsſſigkeitsbehälter der Spritze auf dem
Rücken zu tragen und durch Hebelbewegung mit der Hand den Pumpenkolben
zu betätigen, iſt heute eine ganze Anzahl sog. automatischer Spritzen in An-
wendung. Bei diesen automatischen Spritzen wird die Flüssigkeit in dem ſtark
gebauten Flüſssigkeitsbehälter durch Luftdruck oder Kohlensäure unter Druck
gesetzt, so daß während des Beſsprengens jede Handarbeit für die Pumpen-
bewegung wegfällt.
Außer diesen Handſpritzen ſind ferner die fahrbaren Spritzen sehr in Auf-
schwung gekommen, so daß es heute eine ganze Reihe solcher fahrbarer Spritzen
gibt, daneben auch noch solche, bei denen die Spritze auf dem Rücken eines
Pferdes aufgeschnallt wird; es wird dann zur Hervorbringung größerer Leiſltungen
das Pferd durch die Rebenreihen geführt.