194 Entwicklung des landwirtschaftlichen Maſchinenwesens.
(Cuscuta Trifoli Babington) war dieſe Maſchine am leiſtungsfähigſten. Die
Maſchine iſt in Abb. 139 in einer äußeren Ansicht dargeſtellt. Oben iſt eine ge-
wöhnliche Windfege, darunter die eigentliche Kleesſeidereinigung, welche aus dem
großen, geneigt angeordneten Kleeseideſiebe beſteht und einer Bürſtvorrichtung,
welche durch den Kettenantrieb S über den Kettenrädern a und b unterhalb
des Siebes hinbewegt wird. Das Kleeseideſieb iſt aus Stahldraht gewebt und
flach auf einen Holzrahmen gespannt. Nach Röbers Erfahrungen iſt gerade die
Vereinigung der Windfege mit dem eigenartigen Flachſiebe das einzig richtige
Mittel zur Ausscheidung der Seide, da die Doppelkörner, die ſich durch Siebe
nicht entfernen laſſen, ſich im Windausputz befinden. Die damals erreichten
guten Prüfungsergebniſſe mit der „„Cuscuta‘’ haben sich durch den langjährigen
Gebrauch bis heutzutage bestätigt. :
Die zum Schluß von Carl Stupp in Caspershof bei Ameln angemeldete
franzöſiſche Maſchine von Marot ainé in Niort hat ſich ebenſo wie die Per-
nolletſche Maſchine nicht bewährt. Es blieben neben der Bergſchen Zentrifuge
als beſte Maschinen auf dem Plane: der Trieur, Bauart Krüger, von
Mayer & Co. in Kalk und die „„Cuscuta‘“ von C. F. Röber Söhne in Eich-
rodt bei Eisenach.
In Klaſſe 2 (Maſchinen zum Reinigen und Sortieren von Grassamen)
beteiligten ſich außer der Maſchine von Ad. Pieper in Mörs a. Rh., die einen
kleinen Versuch mit Timotheegras machte, aber Wegerichkörner nicht ausſcheiden
konnte, wiederum nur die Firmen C. F. Röber Söhne und Mayer & Co.
mit ihren Maſchinen. Beide Firmen brachten damals ſchon zwei recht gute
Maſchinen in Wettbewerb, wie ſie heute noch in vervollkommneter Form auf
den Markt kommen.
In einer besondern Klaſſe 3 wurde noch die Maſchine des Grafen Berg
(Abb. 135) für Gras- und Kleeſamen ausprobiert und dabei im Bericht besonders
erwähnt, daß sie zur Trennung von im absoluten Gewichte verſchiedenen Gras-
samen sehr geeignet sei.
Die siebente Wanderausſtellung zu München 1893 brachte auch einige neue
Reinigungs- und Sortiermaſchinen. Da war zunächſt die in Abb. 140 dargestellte
Maſchine von Dr. O. Braun in Berlin W 62, Nettelbeckſtr. 10. Sie iſt eine
Zentrifuge, welche in ihrer Arbeitsweise durch die Abbildung vollkommen ver-
ſtändlich iſt. Bemerkenswert iſt, daß man damals schon versuchte, die Körner
in ihre längere Achſe zu stellen, um dem Widerſtande der Luft den kleinſten
Querſchnitt zu bieten. Aus diesem Beſtreben machte man die Trommel T am
Umfang gekehlt und gab auch dem Zulaufe Z Rillen. Erwähnenswert iſt noch,
daß in dem von Geh. Rat Prof. Schott e gegebenen Berichte") darauf hinge-