IV. Nachtweh, Reinigungs- und Sortiermaſchinen. 197
der die Ausleſetrommel umschließenden Siebtrommel sortiert wird. Die Maſchine
sortierte sämtliche Getreidearten ohne Auswechſlung der Zellentrommel. Dann
war noch als Neuheit eine Reinigungsmaſchine von G. Karow in Eisenach
ausgeſtellt, deren Spreu- und Sortierſiebe nach Flach- und Steilſtellung eine
größtmögliche Verſtellbarkeit zeigten. Nach Herausnahme der Siebe konnte die
Maſchine wie eine Windfege benutzt werden.
Die elfte Wanderausſtellung 1897 in Hamburg zeigte eine Getreide-Reini-
gungsmaschine von Bernh. Lohse, vorm. Kruse in Hohenfelde bei Dauenhof,
welche sich dadurch als neu kennzeichnete, daß die sämtlichen verwendbaren und
verſtellbaren Siebe in einem beweglichen Schüttelwerk untergebracht waren.
In Dresden (1898) hatte die Sächſiſche Trieurfabrik Werner & Co. in
Dresden-A. einen Trieur für Leinsaat als neu ausgeſtellt. Die Maſchine hatte
getrennte Vorreinigungs- und Ausleſezylinder.
Auf der dreizehnten Wanderausſtellung in Frankfurt a. M. 1899 war von
G. H. Lenz in Aschaffenburg (Bayern) eine Saatfrucht-Reinigungsmaſchine aus-
geſtellt, welche ein verstellbares Rundſieb hatte, das
an den Auslesezylinder angesetzt war und ſich be-
liebig enger und weiter ſtellen ließ. Dadurch soll
ein Verlegen, wie es an gelochten Blechſieben
vorkommen konnte, vermieden werden. Auch fallen
hierbei die Wechselsſiebe fort. : U ;
In Posen war 1900 von A. P. Museate Abb. 144.
in Dirſchau eine Häckſelreinigungsmaſchine aus-. Stab-Trommel zur Getreide-
geſtellt, welche mit Ventilator und Entſtaubungs- schleuder.
einrichtung versehen war. Durch diese Maſchine
wurde zunächſt bezweckt, das Häckſel auf beliebige Entfernungen ohne Zuhilfe-
nahme von Arbeitern fortzuſchaffen. Dabei wird gleichzeitig eine Absonderung
von Sand und Staub durch ein Sieb im Elevator und eine Jalouſie und ein
dahinter befindliches Sieb in der Entſtaubungskammer erreicht. Fünf bis sechs
Arbeiter sollen dadurch gespart werden; man erzielt vollkommen ſtaubfreies
Häckſel, alſo ein gesundes Viehfutter.
An dieser Stelle mag es zweckmäßig erscheinen, auch der Pariser Weltaus-
ſtellung 1900 zu gedenken.
Diese Ausstellung brachte unter den Reinigungs- und Sortiermaſchinen
nach dem offiziellen Berichte von H. Grundk es) zunächſt das Beſtreben, die
Windfegen auseinandernehmbar zu gestalten, weil ſie in ländlichen Gebäuden
beſſer transportabel seien und dann auf den Eisenbahnen nicht mehr den Sperrig-
keitszuſchlag für Fracht zu zahlen haben. Hiernach hatten Gebr. Bourgel in
Aucenis und J. Garnier & Co. in Redou ihre Maſchinen gebaut. Dann
fanden wir in Paris die Béhansche Getreide-Reinigungsmaſchine von Ed. Kühnc