Full text: Reinigungs- und Sortiermaschinen

  
186 Entwicklung des landwirtschaftlichen Maſschinenweſens. 
ſchon Anfang des 17. Jahrhunderts in China und Japan Handel trieben, kann 
man nach Fritz!) mit Recht annehmen, daß die Putzmühlen oder Kornfegen, 
auch Windfegen, eine asiatische Erfindung seien. 
Eine 1670 in Kurland gebaute Dreſchmaſchine war schon zum Zweck der 
Reinigung mit einem Balggebläse ausgerüſtet. 
Im Jahr 1752 benutzte zum erſtenmal die Fliehkraft zum Reinigen und 
Sortieren der Schwede Lj ung q u it; allein eine allgemeine Verwendung der 
Fliehkraft fand erſt in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts statt. 
Bei den älteſten und einfacheren Einrichtungen findet man Siebe von ver- 
ſchiedenem Materiale, d. h. Geflechte aus Seide, Pflanzenfasſern oder Metall, 
welche in Holz- oder Metallrahmen eingespannt sind. Diese Siebe sind mehr 
oder weniger geneigt aufgehängt und zur Bewegung der zu sortierenden Körper über 
die Siebflächen mit einer rüttelnden Bewegung versehen. Um die Körper nach 
verschiedener Größe zu sortieren, werden in einem Rahmen mehrere Siebe mit 
verschieden großen Maſchen im Gewebe untergebracht. f 
Diese erſten Windfegen ſtammten aus Schottland und England, wenigstens 
kamen für die deutsche Landwirtschaft zunächſt nur solche Fabrikate in Betracht, weshalb 
man diese ursprünglichen Getreide-Sortier- und Reinigungsmaſchinen wohl all- 
gemein als englische oder schottische Kornfegen (auch Plaidern) nannte. Ab- 
bildungen und Beſchreibungen dieſer Maſchinen enthält das Handbuch von 
Emil Perels.2) Die bekannteſten Bauarten dieser Maſchinen ſind jene von 
Hornsby in Grantham, von A. B. Childs in Rochester, R. Boby in Hereford, 
Baker u. a.*) 
Aus einer alten Überlieferung des Profeſſors Her m. Fritz aus Zürich 
(+ 16. Auguſt 1893) stammt nachstehende Zeichnung eines amerikanischen 
,„„Weſtern Empire - Ausſcheiders und allgemeinen Samenreinigers‘’ (Abb. 133). 
Derselbe wurde am 3. Dezember 1861 an A. Highley patentiert und von 
W. H. Hull & Co. in Warren O., fabriziert. ®) : 
Das zu sortierende Getreide wird in den Rumpf K gebracht, deſſen Aus- 
lauföffnung mittels kleiner Handkurbel k regulierbar ist. Die Samen gehen 
zunächſt über große Siebflächen in einen Schüttelkaſten A, ſo daß Steine und 
grobe Verunreinigungen abgesondert werden können. Intereſſant iſt die Ver- 
wendung des Transporttuchs T, welches die durch den erſten Siebkaſten gefallenen 
Samen nach æ bringt, um ſie dort in einem feinen Regen abwärts nach b 
fallen zu laſſen. Auf diesem Wege wirkt der durch den Ventilator V erzeugte 
künſtliche Luftſtrom, wodurch die leichten Teile und tauben Körner abgeblasen 
  
*) Mit dem Namen ,,Tarar‘’ bezeichnet man eine Getreidereinigungsmaſchine, welche 
in Mühlen vielfach üblich.. iſt. Im Gegensatz zur Windfege beruht bei ihr das reinigende 
Prinzip auf der Saugwirkung eines Exhauſtors, der die abgesaugten Verunreinigungen und 
den Staub nach den sog. Staubkammern führt. 
 
	        
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