IV. Nachtweh, Reinigungs- und Sortiermaſchinen. 189
Querſchnitt entſteht. Durch Drehung des Zylindermantels werden die dem
Innern zugeführten Saatkörner hochgehoben; während die länglichen Getreide-
samen durch die Abſtreifer A, A, zurückgehalten werden, fallen die mithoch-
genommenen rundlichen Unkrautſamen in die Blechmulde M zurück, wo sie durch
die Transportschnecke S hinaus befördert werden.
Das Beſtreben, das Saatgut möglichst von Unkrautſamen zu befreien, hat
auch zu allerlei Sondermaschinen geführt. Hier sollen nur wenige von den
ältern Maschinen zunächſt erwähnt sein. Es gehören hierher die Hohenheimer
Radesſchaukel, dann die Hohenheimer Kleeseide-Reinigungsmaſschine von Schöll
in Plieningen (Württemberg), Rübenkern-Stoppel-Auslesemaſchine von Gebr.
Röber in Wutha u. a.
Die verschiedenen, so nach und nach entſtandenen Reinigungs- und Sortier-
maſchinen verwenden zur Erlangung ihres
Zweckes verſchiedene Mittel und sortieren
demnach das Saatgut nach verſchiedenen
Grundsätzen, nämlich :
1. nach der Schwere (unter Be-
nutzung der Schwerkraft, Flieh-
kraft uſw.)
2. nach der Größe (unter Be-
nutzung von Flächen mit ver-
schieden großen Öffnungen),
3. nach der Form (unter Be-
nutzung verschieden geformter
Vertiefungen in Flächen).
Zur Gruppe 1 gehören die Wind-
fegen, Putzmühlen, Pleidern oder die
Zentrifugen; zur 2. Gruppe die Sortiermaſchinen mit flachen oder zylindrischen
Sieben und zur 3. Gruppe der Trieur. Die meiſten Maſchinen aber benutzen
zur Reinigung und Sortierung ganz selten eines der genannten Mittel allein,
ſondern meiſt mehrere oder alle hintereinander. Deshalb kommen zu diesen drei
Gruppen noch hinzu
4. die kombinierten Reinigungs-Sortiermaſchinen.
In den „,,Landw. Jahrbüchern‘“ (Berlin) berichtet Dr. Eb. Gieseler im
IX. Jahrg. (1880) S. 521 über eine Konkurrenz von Maſchinen zur Ge-
winnung von Getreide- Saatgut im Oktober 1879 zu Poppelsdorf bei Bonn.
Es sei ferner noch auf einen intereſſanten Bericht über die „„Konkurrenzen
von Getreidesortiermaschinen bei der Magdeburger Ausſtellung im Jahre 1880/‘
von Prof. Dr. Wüſt hingewiesen, welcher in den Landw. Jahrbüchern von
Dr. H. Thiel, Berlin 18681, abgedruckt iſt. Hierbei konkurrierten Maſchinen
Querschnitt u Bt 15% trüriteoanacl.