Full text: Die Kunst der Römer (1,2)

  
  
68. Landschaftsbild aus dem Lästrygonen-Abenteuer des Odysseus. Vatikan 
angebracht und oben bildet ein Konus den Abschluß. Diese zusammengebauten 
Grundformen sind im Sinne griechischer Architektur aufgelöst und durchgebildet. 
Der Sockel ist belebt durch Reliefs. Das erste Geschoß ist durch korinthische Eck: 
süulen und Bogenfenster gegliedert; das zweite samt dem Blàátterdach gleicht einem 
griechischen Rundtempelchen. Griechische Turmgräber wie das Mausoleum von 
Halikarnaß sehen ganz anders aus. Das Juliergrab ist das erste Zeichen des neuen, 
römischen Baustils außerhalb Italiens, belastet freilich mit hellenistisch-griechischem 
Dekor, wie es die rômische Baukunst mehr oder weniger immer geblieben ist, und 
doch zugleich neuartig in der Kühnheit der Erfindung und der Freiheit der Durch: 
führung. 
Von dem Feldherrn und Schwiegersohn des Augustus, dem Marcus Vipsanius 
Agrippa, soll jene kühne Brücke und Wasserleitung angelegt worden sein, welche in 
der Nähe von Nimes das Tal des Gardon überschreitet (Abb. 71). Zwei überein: 
anderstehende hohe Reihen weit gestellter Bogen tragen eine niedrige dritte und 
enge Bogenreihe, welche das Wasser führt. Kein Ornament verdeckt die klare 
große Form. Die Strompfeiler sind nicht wie bei den stadtrómischen Brücken durch: 
brochen. Die Bogenstellungen sind allerdings ebenso wie dort über der Flußmitte 
etwas weiter als am Ufer. Dadurch wird das Mathematische der Konstruktion ge 
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