152. Metope 17 vom Siegesdenkmal in Adamklissi, Bukarest
liche Ehren zukommen ließ, scheint sich der Zauber griechischer Knaben zu er-
neuern. Nackt und rein ist sein Leib wie der eines Gottes. Frei und spielerisch leicht
rahmt sein Haar das zarte tráumerische Gesicht. Doch verrät der sinnliche Mund
und der verwóhnte Körper, daß Antinous nicht erzogen ist in der Härte der Pa:
lästra, nicht dürstet nach dem Ruhm der Helden. Seine Erscheinung ist romantische
Nachahmung.
Fast will es scheinen, als sei mehr Kraft und Festigkeit, mehr politische Haltung
damals bei den römischen Frauen gewesen. Matidia (Abb. 158), die Tochter von
Trajans Schwester Ulpia Marciana (Abb. 128), welche wir in der Neapeler Büste als
Diva nach ihrem Tode im Jahre 119 vor uns haben, umfaßt in ihrer Erscheinung all
192