182. Römische Soldaten, von dem Relief Abb. 181
lichkeiten der Malerei folgend, auf eine abstrakte Fläche verteilt. Daß die Grenzen
des klassischen Reliefstils überschritten sind, ist auch an der Loslösung der Figuren
vom Grund zu erkennen. Wir haben diese Tendenz des römischen Reliefs bereits
in claudischer Zeit (Abb. 108) erkannt und sehen sie nun hier erreicht. Während
auf der Vorderseite der klassizistische Stil zu einer besonderen Vergeistigung ge-
kommen ist, hat der Realismus auf den Nebenseiten eine besondere Form der
Räumlichkeit erzeugt.
Der Gegensatz des Reliefstils, der an diesem einen Bildwerk so kraß zutage
tritt, kann an den Triumphal- und Sarkophagreliefs verfolgt und beobachtet werden.
Die beiden Darstellungen einer Apotheose, jene der Sabina (Abb. 161) und jene des
Antoninus und der Faustina (Abb.178), hatten noch den hadrianischen Klassizis-
mus bewahrt. Auf den Reliefs eines Ehrenbogens nun, der dem Marcus Aurelius
aus Anlaß seines Triumphes über Germanen und Sarmaten am 23. Dezember 176
errichtet worden ist, hat sich schon eine Auflockerung der Formen durchgesetzt.
Auf einem zu ihm gehôrenden Relief im Konservatoren-Palast mit dem reitenden
Kaiser, vor dem sich Barbaren ins Knie werfen (Abb. 180), sind alle Tiefen von
Haar und Gewand stark mit dem Bohrer herausgearbeitet, so daß ein lebhafter
Wechsel von Hell und Dunkel entsteht. Und doch ist das noch nicht der äußerste
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