einmal gefundene Form manieristisch festzuhalten. Erst vom leidenschaftlichen
Schwung hellenistischer Formensprache fühlt sich sein Ausdruckswille wieder an-
geregt, und erst in der realistischen Richtung der hellenistischen Kunst trifft er
wieder auf eigene Neigungen und Absichten. Es ist kein Zufall, daß zugleich mit
dem Versagen vor der klassischen Formvollendung auch die politische Macht der
Etrusker zurückgeht und schließlich ganz vernichtet wird. Die italischen Völker
erwachen zu eigenem Leben. Aus den Kämpfen und Krisen erhebt sich langsam und
sicher Rom zur Führung Italiens. Die politischen Spannungen und Verlagerungen
wirken sich aus in der gesamten italischen Kunst, in welcher sich vom dritten zum
ersten Jahrhundert immer stärker das Römische als ein neuer geschichtlicher Form-
wille entwickelt und behauptet. Trotz der wenigen Zeugnisse italischer Kunstübung
hellenistischer Zeit, die sich zu einer überzeugenden und lückenlosen Entwicklungs:
15. Tonsarkophag aus Caere. Rom, Villa Giulia