Full text: Die Kunst der Römer (1,2)

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60. Forum Julium. Rom 
wichtig wurde. Es entsteht hier neben dem Typus des Macellum, den es natürlich 
unter den hellenistischen Bautypen Roms auch gegeben hat, der Bautypus des Ge 
scháftshauses. Herausentwickelt aus alten Holzbuden ist die Tabernenreihe am 
CaesarzForum die erste monumentale und planmáfsige Anlage einer Strafhenflucht 
mit Ladenlokalen, ist die unmittelbare Vorstufe zur grofstádtischen Bauform der 
JInsula‘, des Häuserblocks. Am Caesar-Forum verläuft diese Gescháftsstrafe noch 
unter den Säulenhallen eines Tempelplatzes und macht diesen dadurch zum Forum. 
Später streift Rom und der römische Westen die hellenistische Säulenhalle ab, die 
der Osten beibehalten und bis zur Eintönigkeit fortgeführt hatte; und es steht dann AM 
schließlich die gegliederte Hausfassade frei und groß im römischen Straßenbild, Ii 
wahrend Sáulenhallen mehr und mehr nur noch für Werke der sakralen und der 
staatlichen Repräsentation, wie den Kaiserfora, Verwendung finden. Hinter dem | 
italisch-hellenistischen Äußeren des Tempelplatzes und seiner religiösen Würde | 
steckt beim Forum Julium der italischzrómische Kern des Forums und seiner proe | 
fanen Bedürfnisse. Es ist dieselbe Spannung wie beim Porträt dieser Jahre. Es ist j 
der rómische Kampf um die Verwirklichung und Gestaltung seiner Wesensstruktur. 
In der Baugeschichte des ersten Jahrhunderts v. Chr. ist schließlich noch eine 
letzte bedeutsame Erscheinung zu nennen, der Abhang- und Terrassenbau. Von 
überwältigender Größe muß das sullanische Fortuna-Heiligtum in Praeneste (Pale- 
strina) (Abb.61) gewesen sein. Es wächst terrassenfôrmig den Berg hinauf und ist E 
streng axial ausgerichtet. Die Fernwirkung soll den Menschen schon von weitem d 
in den Bann des Heiligtums zwingen, und die Planmüfligkeit soll ihn, ist er einmal M 
dem Zwange erlegen, nicht mehr frei lassen, bis er am Ziele ist. Hier ist ein Wille | 
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