C III. Aufbau im Wirtſchaftsgroßraum
III. Aufbau im Wirtſchaftsgroßraum.
1. Zum Umbau der deutſchen Außenwirlſchafk.
Mit der Schaffung Großdeutſchlands entstand eine neue Volkswirkt-
schaft. Die Wiedervereinigung bringt nicht nur innerhalb der Oſstmark,
sſondern auch innerhalb des früheren Reichsgebietes wirtschaftliche Um-
gliederungen mit sich, was an der Eiſsenwirtſchaft, an der Energieverſorgung,
an der Holzwirtſchaft, wie am Verkehrswesen beiſpielsweiſe erläutert
wurde. So ergänzen und befruchten sich die deutſchen Länder innerhalb der
großdeutſchen Volkswirtſchaft zum Wohle des geeinten Volkes.
Die Abhängigkeit Großdeutſchlands vom Ausland wird dank der neuen
Selbstversſorgungsmöglichkeiten in Hinkunft geringer sein, als es in den
getrennten deutſchen Staaten vorher der Fall war. Und zwar verringert
sich die Auslandsabhängigkeit nicht nur in dem Maße des unten dar-
gestellten, früheren deutſch-österreichiſchen Handelsverkehrs, sondern darüber
hinaus wird nun der Zuſchußbedarf der früher getrennten Staaten in
möglichsſt erhöhtem Umfang aus dem vergrößerten Reichsgebiet gedeckt.
So kann z. B. innerhalb der Rohſstoffversſorgung das frühere Reichsgebiet
Roheiſen und Nichteiſenmetalle, Wasſerkraft, Holz und Papier, Felle und
Häute in erhöhtem Maße aus der Oſtmark beziehen; anderſeits kann dieſe
ihren gesamten Bedarf an Steinkohlen im Reichsgebiet befriedigen. Auch
in der landwirtſchaftlichen Versorgung ergeben sich gesteigerte Ergänzungs-
möglichkeiten, inſofern die Ostmark Pferde, Rinder und Molkereierzeug-
niſſe in erhöhtem Maße zur Verfügung stellt, während das Altreich mit
Kunstdünger und anderen landwirtſchaftlichen Erzeugungsmitteln den dies-
bezüglichen Bedarf der Ostmark deckt. Schließlich ergeben sich bei den
Fertigwaren die mannigfaltigsten und über den bisherigen Rahmen weik
hinausgehenden Ergänzungsmöglichkeiten seitens des früheren Reichs-
gebietes wie auch ſeitens der Oſstmark!?!).
Dennoch wird sich die Einfuhrnotwendigkeit der großdeutſchen Volks-
wirtſchaft nicht in dementſprechendem Maße verringern. Denn infolge der
oben beschriebenen außerordentlich gedrückten Lebenshaltung der Deutſchen
in der Ostmark ruft hier der Wirtſchaftsaufbau auch eine bedeutende
Bedarfssteigerung hervor, die zum Teil nur aus dem Ausland zu decken
iſt, wie z. B. an all den Lebensmitteln, an denen weder das frühere noch
das neue Reichsland einen Überfluß hat. So führt die Wiedervereinigung
weniger zu einer Rückbildung als vielmehr zu einer Umgliederung des
Einfuhrbedarfes, die sich nach Waren wie auch nach Bezugsländern
auswirkt.