Full text: Die organischen Nahrungstoffe und ihr Verhalten im Zellstoffwechsel (1. Teil)

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die Meerschweinchen im Gegensatz zu den ihnen verwandten Tieren voll- 
kommen entwickelt zur Welt gebracht. Sie können sofort nach der Geburt 
dieselbe Nahrung, wie die erwachsenen Tiere, aufnehmen. Es gelang nun, 
die auf die genannte Art aus dem Mutterleibe entfernten Meerschweinchen 
einige Zeit (8 Tage) mit sterilisierter Nahrung (Milch und Cakes) und 
in steriler Umgebung am Leben zu erhalten. Die Versuchstiere nahmen 
in normaler Weise an Gewicht zu. Daß die Meerschweinchen in der Tat 
bakterienfrei geblieben waren, bewies die Untersuchung der Tiere nach 
dem Abschlusse des Versuches. Damit wäre bewiesen, daß der tierische 
Organismus auch ohne Bakterien auskommt. Leider ist der angeführte 
Versuch nicht ganz vollwertig. Er beweist nur, daß Meerschweinchen Milch 
und Cakes bei Ausschluß von Bakterien gut verwerten können, worüber an 
und für sich ein Zweifel nicht bestehen konnte. Er besagt jedoch nichts 
darüber, wie die Ausnutzung sich verhalten hätte, wenn den Meer- 
schweinchen ihre normale, an Zellulose reiche Nahrung verabreicht worden 
wäre. Es ist wohl ganz zweifellos, daß bei Verabreichung. von Zellulose das 
Fehlen von Bakterien sich sehr deutlich bemerkbar gemacht hätte. 
Das zeigen denn auch deutlich die Versuche von Schottelius.?) Er 
wählte als Versuchstiere Hühnchen, die steril ausgebrütet wurden und 
in steril gehaltenen Räumen sterile Nahrung erhielten. Die Versuchstiere 
zeigten trotz reichlicher Nahrungsaufnahme fortwährend Hunger und gingen 
in derselben Zeit zugrunde, wie ohne Nahrung belassene Hühnchen. Sobald 
dem Futter Bakterien aus Hühnerfäzes zugesetzt wurden, erholten sich die 
Tiere und nahmen an Gewicht zu. Ferner hat Moro?) ganz ähnliche Ver- 
suche mit den Larven der Knoblauchkröte ausgeführt. Es gelang ihm, 
diese 35 Tage lang steril aufzuziehen. Es ergab sich, daß die sterilen Larven 
gegenüber den Kontrolltieren, die in Wasser, das Fäzes des Muttertieres 
enthielt, aufgewachsen waren, ganz erheblich im Gewicht und in ihrer 
gesamten Entwicklung zurückblieben. Wir wollen nicht unerwähnt lassen, 
daß die erwähnten Beobachtungen möglicher Weise eine ganz andere Ur- 
sache haben, als bis jetzt vermutet worden ist. Es hat sich nämlich immer 
mehr ‘gezeigt, daß bei der Ernährung geringe Mengen von eigenartigen, 
vorläufig Nutramine genannten, zum Teil außerordentlich leicht veränder- 
lichen Stoffen eine bedeutsame Rolle spielen. Es ist nicht ausgeschlossen, 
daß diese Produkte bei der Sterilisierung der Nahrung zerstört worden 
sind und dadurch der ungünstige Ausfall der Versuche bedingt war. Die 
Versuche müssen unter Zusatz der lebenswichtigen Nutramine wieder- 
holt werden. ?) 
Wie schon’ erwähnt, greift die Darmflora nicht nur die Zellulose an, 
sondern auch andere Nahrungsstoffe und vor allem auch andere Kohle- 
hydrate. Fs sind uns zurzeit noch lange nicht alle derartigen Vorgänge 
bekannt. Sie spielen sicher beim Abbau und der Verwertung der Pento- 
sane eine Rolle. Pflanzenfresser nutzen z. B. die Pentosane der Vegeta- 
bilien bis zu 60°/, aus. *) Sicher leiten auch bei dieser Gruppe von Poly- 
1) M. Schottelius: Archiv für Hygiene. 34. 210 (1899) und 42. 48 (1902). 
?) Moro: Jahrbuch der Kinderheilkunde. 62. H. 4 (1905). 
") Vgl. S. 7? und Band II die Vorlesung über Nutramine. 
4) W. E. Stone: American Chem. J. 14. 9 (1892). — Weiske: Z. f. physiol. Chemie. 
20. 489 (1895). — B. Slorotzow: Ebenda 34. 181 (1901). — Albin v. Rudno Rudzinski: 
Ebenda. 49. 317 (1904). 
 
	        
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