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108 V. Vorlesung.
sacchariden Bakterien den Abbau ein. Eingehend studiert ist der Abbau
der Glukose durch bestimmte Bakterienarten. So wissen wir, daß Trauben-
zucker in Buttersäure, Kohlensäure und Wasserstoff zerlegt werden kann. ?)
Wir sprechen von einer Buttersäuregärung. Ferner kann Glukose in
zwei Moleküle Milchsäure zerfallen — Milchsäuregärung. Es sei ferner
daran erinnert, daß Hefezellen aus Glukose Alkohol und Kohlensäure bilden
können — alkoholische Gärung. Die beiden ersten Gärungen treten
ohne Zweifel oft in mehr oder weniger großem Umfange ein, während
über ein Vorkommen der alkoholischen Gärung im Darmkanal sicheres
nicht bekannt ist. Erwähnt sei, daß im Magen derartige Vorgänge unter
normalen. Umständen nicht auftreten, weil die im Magensaft vorhandene
Salzsäure die Mikroorganismen am Wachstum verhindert und viele direkt
vernichtet. Sie stellen sich ein, sobald die Bildung des sauren Magensaftes
aus irgend einer Ursache vermindert oder ganz eingeschränkt ist. Wir wer-
den spáter auf die erwàhnten Gárungen noch zurückkommen. Die Bildung der
genannten Abbaustufen erfolgt nicht in so einfacher und direkter Weise,
wie es nach der Formulierung der einzelnen Spaltungen erscheinen mag.
Fassen wir nun zusammen, was wir über die Verdauung der Kohle-
hydrate wissen, dann ergibt sich das folgende Bild. Der tierische Organis-
mus verfügt über eine ganze Anzahl von Stoffen, die er in bestimmten
Zellen hervorbringt und an bestimmten Stellen in den Darmkanal abgibt.
Sie sind Fermente genannt worden. Manche davon sind ausschlieflich auf
ganz bestimmte Kohlehydrate eingestellt, von anderen ist uns zurzeit eine
streng spezifische Wirkung nur insoweit bekannt, als die betreffenden
Fermente nur Vertreter der Kohlehydratreihe abbauen. So baut die
Laktase nur Laktose, die Maltase nur Maltose und die Saccharase nur
Saccharose ab. Von der Diastase dagegen kónnen wir zurzeit nur aus-
sagen, dal sie viele Polysaccharide zerlegt. Vielleicht liegen die Verhált-
nisse in Wirklichkeit so, daf die sogenannte Diastase ein Gemisch von
Fermenten darstellt. Da wir jedoch diejenigen Polysaccharide, die von
der Diastase abgebaut werden, ihrer Struktur nach noch nicht genau
kennen und vor allen Dingen nicht in der Lage sind, die Polysaccharide
alle. einzeln in reinem Zustande zu gewinnen, so vermögen wir selbst-
verständlich auch nicht die Frage zu entscheiden, ob nicht unter dem
Sammelnamen Diastase Fermente verborgen sind, die nur auf ganz be-
stimmte Bindungsarten eingestellt sind. Wesentlich ist, daf) im -Darm-
kanal alle Kohlehydrate zusammengesetzter Natur zerlegt werden kónnen.
Eine Ausnahme bildet nur die Zellulose, deren Abbau durch die Darmflora
vermittelt wird. Hier kommt der tierische Organismus mit seinen Hilfs-
mitteln nicht aus.
Welche Bedeutung hat nun dieser Abbau? Wir werden. später
erfahren, daf) tierische Membranen sogenannte kolloide Stoffe nicht durch-
lassen. Zu diesen gehóren die Stárke und das Glykogen. Mit der Umwand-
lung in Dextrine vollzieht sich eine Überführung in nicht kolloide, lósliche
Produkte. Diese durchdringen tierische Membranen. Falls die Verdauung
nur den Zweck haben sollte mit der Nahrung aufgenommene kolloide
und daher nicht aufnahmefáhige Substanzen in lösliche Spaltstücke
überzuführen, dann würde der Abbau zu Dextrinen vollständig genügen.
1) Vgl. S. 35.
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