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140 VI. Vorlesung.
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annehmen, daß die zur Glykogenbildung geeigneten Baumaterialien auch
im normalen Stoffwechsel auftreten und in gleicher Weise Verwen-
dung finden können. Dagegen darf man die negativ verlaufenen Versuche
nicht als entscheidend dafür betrachten, daß der tierische Organismus
jene Stoffe, die nicht zu Glykogen führten, nicht in Kohlehydrate ver-
wandeln kann. Wir wissen, daf zahlreiche Organe im Organismus zu-
sammen arbeiten. Das eine fórdert einen Vorgang bis zu einer bestimmten
Stufe, übergibt diese dann einem anderen Gewebe, das nun seinerseits
eine weitere Umwandlung vollzieht. Erst wenn der Versuch am überlebenden
Organ auf viele verschiedene Organe ausgedehnt worden ist und vor
allem Versuche an kombinierten Organpráparaten, d. h. unter Verwendung
mehrerer gleichzeitig durchstromter Organe durchgeführt worden sind,
kann man zu eindeutigen Ergebnissen gelangen. Endlich muf der Versuch
am ganzen Tiere, sei es nun, daf man die Substanzen verfüttert oder
aber unter Umgehung des Darmkanales in die Blutbahn bringt, heran-
gezogen werden.
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Fassen wir nun zusammen, was wir über die Verarbeitung der
Kohlehydrate in den Zellen der Gewebe wissen, dann ergibt sich folgendes
Bild. Die Zellen verfügen über Fermente, die es ihnen ermöglichen, Kohle-
hydrate, die aus mehreren einfachen Sacchariden aufgebaut sind, unter
Wasseraufnahme in ihre Bausteine zu zerlegen. Soweit unsere jetzigen
Kenntnisse reichen, kommen nur Polysaccharide der Hexosen für den Zell-
stoffwechsel in Betracht, wenn wir von den eigentlichen Glukosiden ab-
sehen. Die Zellen bilden über mehrere Zwischenstufen — Dextrine genannt
— Glukose: In dieser Form kommt der Zucker im Organismus zum Trans-
port. Die Synthese der Polysaccharide geht von der Glukose aus und eben-
so beginnt der tiefere Abbau der Kohlehydrate wohl fast ausnahmslos bei
ihr. Sie wird schließlich in Kohlensäure und Wasser übergeführt. Dabei
wird ganz genau jene Energiemenge frei, die notwendig war, um sie aus
Wasser und Kohlensäure aufzubauen. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß
jemals eine direkte Oxydation der Glukose zu den genannten Endprodukten
stattfindet. Der Abbau der Glukose ist vielmehr ein stufenweiser. Es er-
folgen. zunächst Spaltungsvorgänge. Diese führen zu Abbaustufen, die uns
den Weg zeigen, auf dem die Kohlehydrate mit Verbindungen anderer
Körperklassen in Verbindung treten können. Ferner erkennen wir die
Brücken, die umgekehrt von anderen Verbindungen zu den Kohlehydraten
hinüberführen. Wir können zur Zeit nur einzelne dieser Abbaustufen mit
einiger Wahrscheinlichkeit als im Zellstoffwechsel auftretend angeben. Es
unterliegt keinem Zweifel, daß ihre Anzahl viel größer ist, als man im
allgemeinen annimmt.
Dieser stufenweise Abbau ermöglicht es der Zelle, ohne Sauerstoff-
verbrauch das Glukosemolekül zu zerlegen. Die Zelle bereitet sich Verbin-
dungen aller Art, die für sie oder andere Zellarten von grüfter Bedeutung
sind. Bei jeder Zwischenstufe kann Halt gemacht und irgend eine Synthese
in die Wege geleitet werden. Gleichzeitig setzt die Zelle auf diese Weise
die in der Glukose enthaltene Energiemenge in Teilbetrügen in Freiheit.
Die Zelle regelt beim stufenweisen Abbau ihren Energiewechsel in
feinster Weise. Es eröffnen sich uns außerordentlich wichtige Einblicke
in das feinere Getriebe der Zellen. Wir verstehen, weshalb trotz Anwesen-
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