Full text: Die organischen Nahrungstoffe und ihr Verhalten im Zellstoffwechsel (1. Teil)

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Wir haben nun bereits festgestellt, daß große Mengen von Kohle- 
hydraten im tierischen Organismus in Form von Glykogen gespeichert 
werden können. Ferner können Kohlehydrate den Fettbestand vermehren. 
Weiterhin haben wir betont, daß z. B. die Muskelzellen Leistungen auf 
Kosten von Kohlehydraten vollführen. Ja, wir sahen, daß durch angestrengte 
Muskelarbeit die Glykogenspeicher ganz oder doch größtenteils geleert 
werden können. Wir beobachten, daß bestimmte Zellarten in Tätigkeit sind. 
Sie brauchen organische Verbindungen, in unserem Falle Kohlehydrate, 
um Energie zur Leistung von Arbeit zu gewinnen. Ist der Vorrat erschöpft, 
dann hört die Arbeit nicht auf. Der Muskel verkürzt sich weiter. Nach 
dem Gesetz der Erhaltung der Energie ist diese Tatsache nur so zu er- 
klären, daß dem arbeitenden Muskel neues Nährmaterial zufließt. Das ist 
in der Tat der Fall. Er entnimmt dem Blute Kohlehydrate und andere 
Stoffe. Es wäre zu erwarten, daß nach kurzer Zeit der Zuckergehalt 
des Blutes sinken würde, da ihm, wie sicher festgestellt worden ist, 
Glukose durch die arbeitenden, über keine Vorräte mehr verfügenden Muskel- 
zellen entzogen wird. Tatsächlich bleibt der Zuckergehalt des Blutes in 
engen Grenzen gleich.!) Also muß logischerweise, da das Gesetz der Erhaltung 
der Materie auch für die Lebewesen volle Gültigkeit hat, dem Blute 
von irgendwoher Glukose zufließen. 
Man kann an verschiedene Möglichkeiten eines Ersatzes denken. 
Wenn wir vom Gehalt des Blutes an Traubenzucker sprechen, meinen 
wir stets Glukose, die im Blutplasma gelóst, d. h. in freiem Zustand, vor- 
handen ist. Es wäre nun denkbar, daf) im Blutplasma sich Polysaecharide 
finden, die dann, wenn der Glukosegehalt des Plasmas zu sinken beginnt, 
hydrolysiert werden. Ferner kónnte Traubenzucker an andere Stoffe im 
Blute locker gebunden sein. Durch Spaltung solcher glukosidartigen Ver- 
bindungen würde dann der Gehalt des Blutes an freier Glukose wieder 
auf die Norm zurückgebracht. 
In der Tat ist mehrfach behauptet worden, daf im Dlute neben dem 
freien Traubenzucker?) auch gebundener vorkomme. Es ist jedoch nicht ge- 
elückt, den Nachweis solcher Verbindungen eindeutig zu erbringen. Den 
Angaben, nach denen immer neben freiem Traubenzucker auch gebundener 
im Blutplasma sich befinden soll?) stehen andere gegenüber, die mit aller 
Entschiedenheit betonen, daf das Blutplasma ausschlieblich freie Glukose 
enthalte. Es war bei dieser Sachlage die Aufgabe der weiteren Forschung, 
Methoden zu schaffen, die es ermöglichen, diese einfache Fragestellung 
nach Art des Vorkommens der Glukose im Blute einwandfrei zu ent- 
scheiden.) Zur Bestimmung des Blutzuckers ist es notwendig, die Eiweif- 
körper aus dem Plasma zu entfernen. Es ist nun möglich, daß Glukose 
1) Der Blutzuckergehalt normaler Individuen schwankt zwischen 0:09—0:10^/,. 
?) Im Blutplasma sollen regelmäßig Pentosen in Mengen von 0:006—0'012 e/o 
vorkommen. Vgl. J. W. Best: Arch. néerland. de physiol. de l'homme et des animaux. 
3. 222 (1919). 
3) R. Lépine: Le diabète sucré. Félix Alcan, Paris 1909. Hier finden sich zahl- 
reiche Literaturangaben. 
4) Ivar Bang: Der Blutzucker. Bergmann, Wiesbaden 1913. In dieser ausge- 
zeichneten kritischen Zusammenstellung finden sich alle wichtigen Arbeiten über dieses 
Gebiet. — Vgl. ferner Richard Ege : Biochem. Zeitschr. 87. 92 (1918). — Israel L. Kleiner : 
The Journ. of biol. Chemie. 84. 471 (1918). — Sz. Rusznydk: Biochem. Zeitschr. 118. 52 
(1921). — St. Rusznydk und G. Hetényi: Ebenda. 121. 125 (1921). 
 
	        
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