Full text: Die organischen Nahrungstoffe und ihr Verhalten im Zellstoffwechsel (1. Teil)

Kohlehydrate. 175 
solche die Pankreasdrüse entfernt. Es trat bei diesem keine Glukosurie auf. 
n, un- Einem einzelnen Kontrolltier war gleichzeitig die Pankreasdrüse  weg- 
)rgane genommen worden. Dieses litt an ausgesprochener Glukosurie. Der Ausfall 
kreas- dieses Versuches macht es im höchsten Grade wahrscheinlich, daß die 
Pankreasdrüse an das Blut Stoffe abgibt, die den Kohlehydratstoffwechsel 
insam direkt oder indirekt beeinflussen. Nur so kann man erklären, weshalb das 
Bezie- Tier ohne Pankreas frei von Glukosurie blieb. Es wurden ihm unzweifel- 
kreas- haft vom gesunden und mit ihm vereinigten Tiere die von dessen Pankreas- 
\bgabe driise sezernierten Stoffe zugeführt. Zu dem gleichen Resultate führten 
leicht 3luttransfusionsversuche. So beobachtete Hedon!), daß die Glukosurie 
ib die rasch verloren ging, als er einem pankreaslosen Hunde Blutserum, das 
ufbau aus venôsem Blut der Dauchspeicheldrüse eines gesunden Hundes stammte, 
solche in eine Vena mesaraica einführte. 
"schie- Einen der Parabiose ganz entsprechenden Zustand stellt 
| nur jedes schwangere Tier dar. Carlson und. Drennan?) legten sich die 
Zellen wichtige Frage vor, ob die Pankreasdrüsen der im Uterus befindlichen, 
reten; beinahe ausgewachsenen Fóten für die entsprechende Drüse des mütter- 
lender lichen Organismus eintreten kónnen. Sie exstirpierten hochtrichtigen 
ativen : Hündinnen die Pankreasdriise. Es trat entweder keine oder doch nur 
nnene eine geringfügige Glukosurie auf. In dem Augenblicke, in dem bei der 
samen Geburt das letzte Junge und damit die letzte Pankreasdrüse den mütter- 
e für lichen Organismus verlassen hatte, stellten sich Hyperglukoplasmie und 
u ge- Glukosurie ein! Diese Beobachtungen beweisen, daß von den Pankreas- 
rnung drüsen der Fóten durch den Plazentarkreislauf Stoffe auf das Muttertier 
damit übergegangen waren, die den Kohlehydratstoffwechsel auch im miitter- 
e nur lichen Organismus trotz Fehlens seiner Pankreasdrüse in normalen Bahnen 
zum Ablauf brachten. Mit der Entfernung der Fóten fiel dieses Inkret 
fort und die Stórung des Kohlehydratstoffwechsels war da! 
drise ^ . - , : : ; 
ji aus Auch der folgende Versuch spricht im Sinne einer innersekretori- 
T wir schen Tätigkeit der Pankreasdriise. Biedl?) unterband bei einem 
rons Hunde den Ductus thoracicus, oder er leitete die in diesem be- 
atoll. findliche Lymphe nach außen ab und beobachtete, daß trotz 
Erhaltenseins einer funktionsfähigen Pankreasdrüse eine an- 
hrt?): ; : ; : 
h on dauernde Glukosurie auftrat.) Der Ausfall dieser Versuche weist | 
Fohlo- darauf hin, daf) die Pankreasdrüse Jene Stoffe, die in den Kohlehydratstoff- | 
re SO wechsel eingreifen, nicht direkt der Blutbahn übergibt. Sie werden vielmehr | 
deren zunächst dem Ductus thoracicus zugeführt. Sie gelangen dann in diesem 
ren : s 3 D 
Tod mit dem Chylus in den grofien Kreislauf. Durch die Unterbindung des 
dann Ductus thoracicus bzw. durch die Ableitung der Ductuslymphe wird die 
Verbindung zwischen der Pankreasdrüse und den übrigen Organen des 
—. — 1) Hédon: Compt. rend. de la soc. biol. 71. 124 (1911). | 
id der ?) A. J. Carlson und F. M. Drennan: Americ. Journ. of Physiol. 28. 391 (1911). 
; Duo- — Vgl. auch F. M. Drennan : Ebenda. 28. 396 (1911). — A. J. Carlson und H. Ginsburg: 
isaftes Ebenda. 36. 217 (1914). — Vgl. hierzu Fr. M. Allen: The American J. of Physiol. 54. 
8 der 451 (1921). Dieser Autor konnte die erwähnten Versuche nicht bestätigen. Es muß 
Beob- abgewartet werden, worauf der, Widerspruch zurückzuführen ist. 
kreas- 3) Artur Biedl: Zentralbl. f. Physiol. 12. 624 (1899). — Vgl. ferner 4. Biedl und 
idern. Th. R. Offer: Wiener klin. Wochenschr. Nr. 49. 1530 (1907). — Es wáre sehr erwünscht, 
)8. — wenn dieser wichtige Versuch wiederholt wiirde! 
E 4) Wie schon mehrfach betont, erhalten alle derartigen Versuche erst die volle 
at. de Beweiskraft, wenn neben der Zuckerausscheidung im Harn auch der Zuckergehalt des 
Blutplasmas ausreichend kontrolliert wird. 
 
	        
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