Full text: Die organischen Nahrungstoffe und ihr Verhalten im Zellstoffwechsel (1. Teil)

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Fette mit hochmolekularem einwertigem Alkohol als Baustein. 2925 
Von besonderem Interesse sind esterartige Verbindungen zwischen 
dem Alkohol Cholesterin und Fettsäuren. Der erste, der solche Ester 
nachwies, war E. Schulze.) Er fand im Wollfett der Schafe Cholesterin- 
ester. Es wurden dann solche auch in verschiedenen epidermalen Gebilden 
(Haare, Nägel, Hufe, Hórner, Federn) aufgefunden.?) Endlich hat Hérthle?) 
im Blute den Palmitinsáure-cholesterinester festgestellt. Auch ein 
Olsiureester kommt in diesem vor. Im Wollfett ist ein Stearinsáure- 
ester beobachtet worden. Man hat diesen Fettarten erst in neuerer Zeit 
größere Aufmerksamkeit gewidmet und gefunden, daß sie sehr verbreitet 
sind und namentlich auch bei Verfettung von Geweben eine große Rolle 
spielen. Panzer *) erkannte als erster Cholesterinester in verfetteten Nieıen. 
Diese Ester fallen dadurch auf, daß sie doppelbrechend sind. Sie scheinen regel- 
mäßig eine Vermehrung zu erfahren, wenn Zellen verfetten. Die Cholesterinfett- 
säureester rechnet man nicht zu den Wachsen. Sie bilden innerhalb der Fette 
eine Gruppe für sich und unterscheiden sich von den übrigen bis Jetzt be- 
kannten Fettarten in erster Linie dadurch, daß sie als Baustein einen zykli- 
schen Alkohol besitzen. 
Das Cholesterin gehórt zu der Klasse der Sterine. Unter diesem 
Sammelnamen sind alle dem Cholesterin verwandten Verbindungen zu- 
sammengefaüt worden. Die Sterine sind im Tier- und Pflanzenreich sehr 
verbreitet. Sie kommen auch im freien Zustande vor. Es scheint, daß jede 
Zelle Sterine und wahrscheinlich auch Sterinester enthält. Die Sterine des 
Tier- und Pflanzenreiches sind verschieden. Man hat die dem letzteren 
zukommenden Vertreter dieser Körperklasse auch ganz allgemein als 
Phytosterine bezeichnet. Dieser Kinteilung entsprechend könnte man 
die Sterine des Tierreiches Zoosterine nennen. Bei den Wirbeltieren 
scheint im wesentlichen nur ein Sterin, nàmlieh das Cholesterin, vorzu- 
kommen. Das Isocholesterin?), das im Wollfett, auch Lanolin ge- 
nannt, gefunden worden ist und ferner das sogenannte Koprosterin 
des Kotes sind Umwandlungsprodukte des Cholesterin. Auch bei den 
Vögeln, Reptilien und Fischen konnte bis jetzt kein anderes Sterin als 
das Cholesterin isoliert werden. Besondere Sterine finden wir meist neben 
dem gewöhnlichen Cholesterin bei den Wirbellosen.*) So ist das aus 
Puppen von Bombyx mori, dem Seidenspinner, gewonnene Sterin nicht 
identisch mit Cholesterin. Es ist Bombicesterin genannt worden. Im 
!) E. Schulze: Ber. d. Deutschen Chem. Gesellsch. 5. 1075 (1871); 6. 251 (1877). 
?) Oskar Liebreich: Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie. 2164 (1880). 
3) Karl Hürth: Zeitschr. f. physiol. Chem. 21. 331 (1895/96). — Vgl. aueh Fber- 
hard Hepner: Pflügers Archiv. 78. 595 (1898). — V gl. auch Felix Kauders: Biochem. 
Zeitschr. 55. 96 (1913). 
^ Panzer: Zeitschr. f. physiol. Chem. 48. 519 (1906) und 54. 239 (1907/08). — 
Vgl. ferner Aschoff'; Münchener med. Wochenschr. Nr. 7 (1910). — A. Windaus: Zeit- 
schrift f. physiol. Chem. 68. 110 (1910). — Leonhard Wacker: Zeitschr. f. physiol. Chem. 
80. 383 (1912). 
5) BE. Schulze: Ber. d. Deutschen Chem. Gesellsch. 5. 1075 (1871); 6. 251 (1872). 
— I. Schulze: Journal f. prakt. Chemie. (2). 7. 163 (1873). — A. Moreschi: Atti R. Ace. 
dei Lincei. Rom. (5). 19. II. 53 (1910). 
6) Vgl. die Literatur (Dorée, Lewkowitsch, Henze, Hesse, Burian, Ritter, Cohen, 
Tanret, A. Menozzi und A. Moreschi u. A.) bei A. Windaus: Untersuchungen über 
Cholesterin. Arch. f. Pharm. 246. 117 (1908). — Hauth: Inaug.-Diss. Freiburg 1907. 
— August Welsch: Inaug.-Diss. Freiburg 1909. — Uber Lupeol vgl Nardws lenri 
Cohen: Inaug.-Diss. Utrecht 1906. 
Abderhalden, Physiologische Chemie. I. Teil, 5. Aufl, 15 
  
 
	        
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