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produkten erhöht wird, dann bewirkt die Lipase eine Syn-
these von Fett, d. h. die Lipase vollzieht nunmehr den um-
gekehrten Vorgang." Man hat aus den Beobaehtungen über die Fett-
spaltung im Reagenzglas den Sehlufi ziehen wollen, daß auch im Darm-
kanal der Abbau der Fette kein vollständiger sein könne. Er ist jedoch
keineswegs berechtigt, denn es kommt im Darmkanal nie zu einem solchen
Gleichgewicht, weil einerseits die sich bildenden Spaltprodukte fortwährend
durch Resorption entfernt werden, und ferner immer wieder neue Lipase
zugeführt werden kann. Theoretisch ist die Zerlegung der Fette in Glyzerin
und Fettsäuren im Darmkanal sehr wohl möglich. Es kämen dann nur die
Bausteine der Fette, die Fettsäuren bzw. Seifen und der Alkohol, meistens
Glyzerin, zur Resorption. Wir hätten in diesem Falle ganz entsprechende
Verhältnisse vor uns, wie bei den zusammengesetzten Kohlehydraten. Leider
läßt sich die Frage nach dem Umfang des Abbaus der Fette im Darm-
kanal nicht exakt beantworten. Es liegen genau die gleichen Schwierig-
keiten vor, wie wir sie bei der Besprechung der Verdauung der Polysaccharide
im Darmkanal schon hervorgehoben haben. Die Untersuchung des Darm-
inhaltes ergibt stets neben den Bausteinen der Fette auch diese selbst.
Es stehen sich zurzeit zwei Ansichten gegentiber. Nach der einen
Annahme wird das gesamte Fett vor der Aufnahme in seine
Bausteine zerlegt.?) Andere Forscher dagegen glauben, daß nur ein
relativ kleiner Teil des Fettes gespalten wird. Der Rest soll in
Form feinster Trópfchen direkt zur Resorption gelangen.*) Für
beide Ansichten sind mit Hilfe versehiedener Methoden Unterlagen beige-
bracht worden. Es ist nicht geglückt, die eine oder die andere Meinung
in exakter Weise ganz zu widerlegen, wohl aber sind so viele Ergebnisse
bekannt geworden, die für eine jedenfalls sehr weitgehende bis vollständige
Spaltung der Fette sprechen, daß wir eine solche als höchst wahrscheinlich
vorhanden annehmen dürfen.
Die Vorstellung der Aufnahme von Fetttröpfchen erweckt zunächst
aus folgendem Grunde Bedenken: Beim Abbau der Polysaccharide und der
Eiweißstoffe entstehen schon sehr frühzeitig wasserlösliche Produkte, die
leicht durch tierische Membranen diffundieren. Es wäre an und für sich
wohl möglich, daß die Resorption wenigstens zum Teil schon bei noch
zusammengesetzten Abbaustufen einsetzen und der weitere Abbau je nach
Bedarf in der Darmwand oder in den Geweben sich vollziehen würde. Die
Erfahrung hat jedoch gezeigt, daß dies im allgemeinen nicht der Fall ist.
Der Abbau geht im wesentlichen bis zu den Bausteinen. Es sei in dieser
Hinsicht noch ganz besonders an das Verhalten des im Wasser relativ leicht
loslichen Rohrzuckers erinnert. Er ist weder in der Darmwand noch jen-
seits derselben anzutreffen. Bei den Fetten liegen die Verhältnisse ganz
anders. Sie sind in Wasser unlôslich. Wir kennen auch keine Zwischen-
stufen eines teilweisen Abbaus, die im Wasser lôslich und daher diffun-
!) Vgl. J. H. Kastle und A. S. Loevenhart: Amer. Chem. Journ. 24. 391 (1900);
26. 533 (1901). — Hanriot: O. r. de la soc. biol. 53. 70 (1901). — Henri Pottevin: C.
r. de l’Acad. d. Sc. 136. 1152 (1903) und 138. 378 (104).
?) Vgl. z. B. I. Munk: Virchows Archiv. 95. 407 (1884). — O. Frank: Zeitschr.
f. Biol. 36. 568 (1898). — E. Pflüger: Dflügers Archiv. 80. 111 (1900); 81. 375 (1900);
82. 308 (1900); 85. 1 (1901); 86. 211( 1902).
3) Vgl. hierzu z. B. S. Exner: Pfliigers Archiv. 84. 628 (1901).